kurz angerissen*
Die schnell nachgereichte Fortsetzung zum Kinoerfolg “King Kong und die weiße Frau” entbehrt deutlich dessen dramatischem Kern. Obwohl viele Plotelemente tragisch und düster gemeint sind, widerspricht die Inszenierung dem ausgesprochen: Tanzende Äffchen, flapsige Dialoge und nicht zuletzt der kleine Kong, dessen helles Fell und freundliche Gesichtszüge einen eher verniedlichenden Effekt ausüben.
Tatsächlich scheint das Drehbuch gemäß den Produktionsdaten mit der berühmten heißen Nadel gestrickt zu sein. Es erweist sich als stark ereignisgetrieben und hetzt von einem Drehort zum nächsten, gönnt sich nur wenige Ruhepausen, die dazu genutzt werden, die nächste Eskapade vorzubereiten. Dabei hält sich Schoedsack mit den Spezialeffekten allerdings auffällig lange zurück. Mehr als die Hälfte des Films vergeht, bis überhaupt die Insel erreicht wird. Doch dann platzt der Knoten und der Regisseur schmeißt ungezügelt diverse Wasser-, Land- und Luftsaurier sowie einen Höhlenbären mit Kong oder auch untereinander in den Ring. Die Tricks stehen denen des großen Originals kaum nach und lassen die menschlichen Akteure aufgrund ihrer physischen Präsenz und Größe winzig und verloren scheinen – genau dafür sind Monsterfilme letztlich gemacht.
Im Finale liefert Schoedsack dann publikumsgerecht eine Variation dessen, was den ersten Teil enden ließ, womit er die These aufstellt, dass es unabhängig vom Schauplatz New York auf jedem Platz der Erde das Schicksal der Kongs gewesen wäre, mit großem Drama in den Untergang zu laufen; oder auch, dass es dem Menschen gelingt, den Tod aus seiner Heimat überallhin mitzubringen. Beide Lesarten werden im Subtext jedoch nicht sonderlich eindringlich vermittelt. „Son Of Kong“ fehlt hier die Ruhe, um die Leere zwischen den Zeilen zu füllen, was vom Potenzial her eigentlich ebenso gut hätte gelingen können wie bei einem „Bride Of Frankenstein“.
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