"King Kong" war so übermäßig erfolgreich, dass sich das fast identische Filmteam entschloss, sofort die Fortsetzung aus dem Ärmel zu schütteln. So entstand "The Son Of King", welcher eines der ersten, erfolgsbedingten Sequels der Filmgeschichte war, was auf der Erfolgswelle vom Original noch mitschwimmen wollte. Nur leider wirkt eben wegen jener Schnelligkeit, mit der diese Fortsetzung konstruiert wurde, das entgültige Werk etwas bemüht und lahm, was letztlich auch zum kollektiven ignorieren geführt hat.
Dabei hat "Son Of Kong" lobenswerte Ansätze. Der Mann, der Kong damals in die Stadt brachte, wird nun von der Presse belagert, hat Schulden über Schulden und ist schlichtweg pleite. Alleine dieser Plot ist mehr als nachvollziehbar, denn mit dem Erfolg tritt eben auch mal Ernüchterung ein. Würde der Film dann jetzt auch gleich in die vollen gehen, wäre alles wunderbar, aber leider geht das Geschehen etwas bieder seine Runden und langweilt sprichwörtlich.
Denn den titelgebenden, berüchtigten Sohn von Kong kriegt man in der ganzen ersten Hälfte nicht mal erwähnt. Stattdessen wird geredet und geredet, eine neue Frau wird vorgestellt, von einem Schatz auf der Kong-Insel ist plötzlich die Rede und alle wollen hinfahren, um daraus Profit zu schlagen. Sobald man auf der Insel angekommen ist, gehts zumindestes Schlag auf Schlag. Ironischerweise lernt man Kongs vermeintlichen Sohn eher nebenbei kennen, während allerlei Viehzeug der Crew auf der Insel wieder das Leben schwer macht, nur dass diesmal kaum einer stirbt, wie es im für damalige Verhältnisse brutalen Original der Fall war.
Das liegt in erster Linie daran, dass Klein-Kong wohl ganz für die Kinder konzipiert wurde. Wie ein kleiner Idiot tritt er in ein paar Fettnäpfchen, guckt süß in die Kamera und läuft zur Höchstform auf, wenn irgendein Vieh aus dem Dschungel kommt. Dabei wird das meiste aus dem Original nur wieder verwertet. Aus dem riesigen T-Rex wurde eine undefinierbare, langhalsige Echse, die man nicht unbedingt in irgendeine Kategorie einordnen kann. Aus dem ganz doll bösen Stegosaurus wurde ein Styracosaurus, den man auch nur aus den geschnittenen Szenen des Originals wiederbelebt hat. Und ohne rechten Bezug kommt aus dem Wald ein riesiger Höhlenbär gestürmt - soso, als gibts da generell riesige Säugetiere!
Auch die Geschichte um den Schatz auf der Insel wirkt inzwischen altbacken und kindgerecht. Eigentlich will "Son Of Kong" auch nur die ein oder andere spektakuläre Schlacht zwischen Kong Jr. und einem monströsen Biest zeigen, und die Tricktechnik ist fast sogar besser als im Original, jedenfalls sehen die Animationen etwas flüssiger aus. Und dem kleinen Kong wurde eben ein kindliches Gesicht spendiert - warum aber der kleine, sympathische Primate, der keinem (!!) Menschen im Film auch nur ein Haar gekrümmt hat, am Ende doch wieder sterben muss, bleibt nur mit der Mordgier der Drehbuchautoren zu beantworten...
Fazit
Etwas unnötige, teilweise dialoglastige Fortsetzung des Welterfolgs, der sich an Kinder zu richten scheint, auf dem Wege aber wahnsinnig unterhaltsame Animationen und Kämpfe zeigen kann. Nicht so charmant wie das Original, aber doch noch recht liebenswert.
6/10