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Jess Francos riesiges Sexplotations-Film-Archiv könnte eigentlich abwechslungsreicher kaum sein. Es gibt durchaus einige gute Filme von ihm, aber es gibt auch (viel zu viele) schlechte Streifen seinerseits. Es gibt einige mit HC-Elementen, aber auch sehr viele im seichten Softporno-Stil. Es gibt Nonnen-Sextreifen und es gibt Folter-Streifen, vorzüglich mit Frauen die Frauen foltern. Aber auch Beispiele in denen Frauen Männer foltern. So auch in "Blue Rita", der zudem ein weites Beispiel des vielfältigen Jess Franco-Films bringt, nämlich den unterhaltsamen Trash-Streifen.

Viele Trash-Streifen Francos gehören eher zu den verzichtbaren Streifen des Genres, doch es gibt auch so manchen Franco, der trotz seines mistigen Inhaltes unterhält. So auch "Das Frauenhaus". Von der Story her ist das ganze Treiben schon einmal so haarsträubend, das man sich nur noch dreckig darüber amüsieren kann. Es geht um ein Bordell, das eine geheime Kammer beherbergt, in dem vorzüglich Männer auf brutale und ungewöhnliche Art und Weise gequält werden. Puff-Mutti Blue Rita ist nämlich auf Rache gesinnt, da sie vor vielen Jahren ihre Lust auf Sex etc. durch einen Mann verloren hat. Doch der Schuppen steht kurz davor aufzufliegen... Ja, das ist Trash der absolut heftigsten Sorte. Sinn, Verstand und Tiefgang, Fehlanzeige! Hier herrschen krude, skurrile Ideen, die den geneigten Trash-Freak nur so zum Grinsen bringen. Auf Logik sei geschissen, auf eine nachvollziehbare Handlung ebenfalls. Hier regiert der Trash!

Da werden Männer mit einer grünlichen Chemikalie übergossen, um daraufhin mächtig spitz zu werden, so das sie am liebsten sofort mit der nächstbesten Frau schlafen möchten, die ihnen aber natürlich (vorerst) vorenthalten wird. Jede Frau rennt hier natürlich vorzugsweise nackt herum, es wird mit Gasmaske gefickt und vieles mehr. Jess Franco präsentiert hier ein absolutes Sammelsurium an abgefahrenen Ideen, die mitunter wirklich schon so was von verdammt dämlich geraten sind, dass man aus dem ständigen Wechsel, zwischen dreckigem Lachen und heftigem Kopfschütteln, nicht mehr heraus kommt.

Dazu besteht die Handlung natürlich vorzüglich aus Sex und Frauen, die splitternackt in der Gegend herumlaufen, egal wo sie sich auch befinden. Bedient werden hier dabei hauptsächlich die Geschmäcker der SM-Fraktion, denn viele Sex- und Nacktszenen finden hauptsächlich mit gefesselten Darstellern statt, einmal sogar (wie schon erwähnt) mit einer Gasmaske vorm Gesicht. Dazu natürlich wieder alle möglichen Variationen, mal Mann und Frau, mal Frau und Frau zzgl. ein wenig Masturbation etc. Durch die Darstellerinnen sind die Szenen auch durchaus ansehnlich, auch wenn Franco mal wieder Herr der schnellen Schnitte ist und viele Sexszenen nur 1-2 Minuten dauern und meist eher harmlos ausgefallen sind.

In den restlichen Minuten des Films, die mal nicht mit Sex zu tun haben, werden dann noch ein paar Männer gefoltert und später auch eine der Huren. Gore ist dabei eigentlich keiner zu erwarten, auch wenn besagte Szenen dennoch nicht gerade zimperlich sind. Doch wer unbedingt auf so etwas aus ist, dürfte mit "Frauen für Zellenblock 9" eher bedient werden, als mit der blauen Rita!

Was die Inszenierung allerdings angeht, hat Franco durchaus ein Auge für stimmungsvolles Ambiente gehabt und lässt seine Darsteller vor durchaus passenden Kulissen agieren. Dazu allerdings das übliche Softporno-Geseusel in Sachen Musik, was auf die Dauer etwas nervt. Ach ja und zu den Darstellern verliere ich mal lieber gar keine Worte, auser "Dumm fickt gut";)

Fazit: Megatrashiges Sex-Geplänkel Marke Franco, das aus rein filmischer Sicht maximal mit der gelungenen Kulissenauswahl was zu bieten hat, aber ansonsten selbst den Grenzpunkt unter Null noch unterschreitet. Eine unglaublich dämliche Story, gepaart mit einer (fast rein sexistischen) Handlung fern von allem was gut und recht ist, hätte dieser Schund eigentlich maximal 1,5 Punkte im Gesamten verdient. Doch für das ständige breite Grinsen, dass wirklich jeder Trash-Freak hier unweigerlich, über die gesamte Filmlänge, haben wird, so wie einigen nett dreinblickenden Sex-Szenen und eigentlich kaum aufkommender Langeweile, muss ich die Wertung dennoch unweigerlich auf rein subjektive 5 Punkte anheben. Schon lange nicht mehr über solch einen Schund, so prächtig amüsiert! Danke Jess!

Wertung: 5/10 Punkte

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