Offenbar gibt es eine Tendenz, an die Tradition des Old School Slashers anzuknüpfen, welcher in den Achtzigern seinen Höhepunkt erfuhr. Regisseur William Collins und sein Autor Channing Whitaker bewegen sich mit ihrem Beitrag stets an der Grenze zur trashigen Parodie.
Der kleine Fernsehsender Chanel 6 ist auf Horror spezialisiert. Soeben befindet sich Milton (D. C. Douglas) als skurriler Moderator Dr. Perseco auf Sendung, als eine Leiche im Studio gefunden wird. Während die Ausgänge blockiert sind und kein Telefon funktioniert, versucht Milton an das Publikum zu appellieren, um die Polizei zu schicken, doch es ereignet sich ein weiterer Mord unter den Mitarbeitern…
Die Kernidee ist natürlich nicht neu, Mordserien an Filmsets oder Studios stattfinden zu lassen und ein Whodunit einzubinden, während die Anwesenden reihum den Löffel abgeben.
Nach dem ersten Mord gleich zum Einstieg lässt sich das Geschehen ein wenig Zeit, die Mitarbeiter und ihre Funktionen werden eingeführt und es macht sich eine kammerspielartige Stimmung breit, welche durchaus punkten kann.
Das Possenspiel von Milton vor laufender Kamera ist bewusst maßlos übertrieben und ein deutlicher Seitenhieb auf Horrormoderatoren vergangener Jahrzehnte, wenn mit grimmigem Blick in die Kamera an einem Bullenkopf herumgespielt wird, Augäpfel zweckentfremdet werden und ein Klavierspiel von makaberen Ausschweifungen begleitet wird.
Der Zynismus gegenüber Genrefans funktioniert insofern, als dass die Zuschauer später kaum auf den Hilferuf reagieren, da die meisten natürlich von einem makaberen Scherz ausgehen und die echten Leichen für ungewöhnlich gut präpariert halten. Vielleicht hätte nicht Milton, sondern besser eine andere Person zu den Zuschauern sprechen sollen.
Leider vermögen die Einsätze des Killers nur bedingt zu überzeugen, da sich ein Großteil im Off ereignet und zuweilen nur die Resultate zu sehen sind. Die handgemachten Effekte beinhalten lediglich einen Kehlenschnitt, zwei Durchbohrungen, einen zermatschten Schädel und eine tödliche Quetschung im Bauchbereich, was insgesamt nicht von sonderlicher Originalität zeugt.
Auch das Ratespiel um den Killer funktioniert trotz einiger falscher Fährten allenfalls in Ansätzen. Immerhin ist das Motiv abgefahren und das Finale kommt mit einer deutlichen Temposteigerung daher, wobei ein weiterer Twist gewiss überrascht hätte, doch der bleibt leider aus.
Dennoch ein annehmbarer B-Streifen, der mit einer eigenwilligen Atmosphäre punktet, selbstverständlich nicht frei von Klischees ist, mithilfe des gut abgestimmten Scores für Spannung und Abwechslung sorgt und mit D. C. Douglas einen recht präsenten und fähigen Hauptdarsteller in den Vordergrund rückt. Speziell die älteren Semester könnten einen Blick wagen.
6 von 10