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Jesús Franco Manera gehört mit Sicherheit zu den fleißigsten Regisseuren der Filmgeschichte. Bei sage und schreibe 186(!) Filmen hat er bis jetzt schon Regie geführt und zu vielen weiteren hat er auch als Drehbuchschreiber, Produzent etc. mitgewirkt. Nun muss eine hohe Anzahl an gedrehten Filmen aber nicht zwingend bedeuten, dass die Arbeiten der Person Top sind und gerade bei Franco liegen mitunter Welten zwischen seinen guten und seinen schlechten Streifen. Und der allergrößte Teil gehört bei Jess auch eher zur verzichtbareren Seite der Filmgeschichte. So auch "Wicked Women", der eigentlich nicht viel mehr ist, als ein Softporno mit Thriller-Touch.

(S)Explotation, so nennt man das Genre, das Jess am meisten bedient hat und in dem die Schmuddelfilme größtenteils Hochkonjunktur haben. So auch "Frauen ohne Unschuld". Dabei hört sich die Story, auf den ersten Blick, gar nicht mal so schlecht an. Es geht im Prinzip um eine Frau, die, nach einem traumatischen Erlebnis bei dem zwei ihrer Freunde ermordet worden, in eine psychiatrische Klinik eingeliefert wird. Doch dort geht die Mordreihe weiter und die Behandlungsmethoden der behandelnden Ärzte sind auch äußerst ungewöhnlich... Nun könnte man fast meinen, dass man es mit einem Thriller mit Sex-Elementen zu tun hat, doch schon nach den ersten Minuten wird überdeutlich, dass man es mit einem astreinen Softporno zu tun hat, der nur ein paar kleinere Thriller-Elemente fürs Drumherum enthält. Eine Sex-Szene reiht sich an die Nächste, unterbrochen mit zwei kleineren Bluttaten, die aber im Grunde nur als Zwischengeplänkel abgetan werden können. Ansonsten spielt sich vor dem Zuschauer nur ein völlig unlogisches und löchriges Softporno-Allerlei ab, dem es wirklich an jeder Ecke an (Gott bewahre) Tiefgang oder ähnlichem fehlt.

Allerdings muss man zugeben, dass die Sexszenen durchaus ihre Reize haben. Die Darstellerinnen sind soweit allesamt ganz attraktiv (für 70er-Jahre-Sexfilme) und die Vögeleien sehen auch soweit ganz nett aus. Allerdings hätte Franco, wenn er schon die Hauptkonzentration rein und allein auf Sex legt, durchaus noch etwas deftigere Kost abliefern dürfen. Denn so wie der Film ist, könnte er auch locker ungeschnitten im Free-TV laufen. Da hat Franco schon deftigeres abgeliefert.

Spannung und Gore darf man zudem, wie schon erwähnt, fast überhaupt nicht erwarten. Der Handlungsablauf plätschert nur so vor sich hin und ist so hanebüchen, dass man sich eher an den Kopf fast, als das es einem wirklich interessiert, wer hinter den ganzen Morden steckt. Blutszenen sind absolute Rarität und zudem ebenfalls sehr harmlos und unglaubwürdig ausgefallen. Auch da hat man von Franco schon mehr zu sehen bekommen.

Die Inszenierung des Ganzen ist dabei, wie zu erwarten war, natürlich auch mehr als nur billig. Die Kulissen sind lasch, die Musik nur das typische Gesäusel, was man schon aus X anderen Streifen dieser Art kennt. Dazu ein etwas zu hektischer Schnitt und eine mäßige Regie-Arbeit. Eben ein Schundprodukt!

Und das nun zu den Darstellern ebenfalls kaum etwas Positives kommen kann, versteht sich dabei wohl fast von selbst. Ficken können sie zwar, ansonsten herrscht aber absolute Ebbe. Vor allem Hauptdarstellerin Linda Romey nervt einen hier auf die Dauer, mit ihrem unglaubwürdigem Rumgedruxe. Aber wer hat da etwas anderes erwartet?

Fazit: Ein typischer Schundfilm der Marke Softporno aller Franco, der dieses Mal allerdings viel zu harmlos ausgefallen ist, um als Franco-Film durchzugehen. Die Sexszenen sehen zwar gut aus, sind aber auf Free-TV-Niveau, Gore und Spannung sind so gut wie nie auszumachen und talentierte Leute, vor und (größtenteils) hinter der Kamera, sucht man auch vergebens. Wer auf Franco-Filme steht, der kann sich, mit tief heruntergeschraubten Erwartungen, "Wicked Women" zwar durchaus der Komplettheit wegen anschauen, aber wirklich zufrieden stellen, dürfte dieser Streifen nicht einmal die abgebrühtesten Franco-Freaks.

Zu harmos für Franco-Gucker, und viel zu banal für alle anderen!

Wertung: 3/10 Punkte

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