iHaveCNit: Darkland (2017) dänischer Originaltitel „Underverden“
Trotz der Fülle an Filmen, die ich 2017 gesehen habe, gibt es doch noch wenige Filme, die ich aufgrund eines vollen Terminplans oder auch wie im hier vorliegenden Fall eines sehr begrenzten Kinoreleases nicht sehen konnte. „Darkland“ ist für mich damals am 12.10.2017 die erste Wahl im Kino gewesen und konnte diesen leider aufgrund einer geringen Veröffentlichungsreichweite des deutschen Verleihs nicht sehen. Umso gespannter war ich auf den Heimkinorelease des dänischen Rachethrillers, von dem auch einiges von Nicolas Winding Refn drin steckt, auch wenn Refn in keinster Weise daran beteiligt ist. Wer mich kennt, weiß, dass ich dänische Filme und auch Filme von Nicolas Winding Refn mag, weswegen „Darkland“ vom Regisseur Fenar Ahmad hier absolut meine Kragenweite gewesen ist.
Das Leben der in Kopenhagen lebenden Iraker Brüder Zaid und Yasin könnte nicht unterschiedlicher verlaufen sein. Während Yasin auf die schiefe Bahn geraten ist, ist Zaid ein erfolgreicher Chirurg mit toller Wohnung, toller Frau und kommenden Vaterglück geworden. Als Yasin eines Abends bei Zaid aufschlägt um ihn nach einem missglückten Banküberfall um Hilfe zu bitten, wird er von Zaid abgewiesen. Kurze Zeit später wird er schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert und er erliegt seinen Verletzungen. Zaid macht sich auf die Suche nach den Hintergründen für den Tod seines Bruders und begibt sich einen Strudel aus Rache, Gewalt und Gegengewalt, die auch sein komplettes Umfeld gefährdet.
„Darkland“ bzw. „Underverden“ ist ein dänischer Rachethriller der besten Sorte. Mit einem treibenden elektronischen Score, tollen Kamerafahrten und Einstellungen wird Fenar Ahmads Film audiovisuell richtig stark eingefangen. Und mit Dar Salim, den die meisten wohl aus der 1. Staffel Game of Thrones kennen werden, hat man eine richtig gute Besetzung gefunden. Der aus Irak stammende dänische Schauspieler, der hier einen aus dem Irak stammenden Dänen spielt, trägt den ganzen Film. Blut, Schweiß und Tränen sind die Folge dieses Rachefeldzugs, der dem klassischen Konstrukt folgt, aber auch teilweise moralische Fragen für Zaid aufwirft. Die präsentierte Action ist wohldosiert und konsequent blutig geworden. Hier wechseln sich Action und Drama immer wieder ab, bis zum starken Finale. Auch wenn die Wandlung vom Arzt zur rachegetriebenen Kampfmaschine in der Kürze der Zeit etwas unglaubwürdig und behauptet wirkt, ist „Darkland“ eine sehr gute dänische Produktion, die in Nebenrollen auch noch Stine Fischer Christensen und Roland Möller zu bieten hat. Schade, dass ich ihn nicht im Kino sehen konnte, denn im Kino hätte er noch eine stärkere Wirkung bei mir hinterlassen.
„Darkland“ - My First Look – 8/10 Punkte.