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Welcome to the Darkside

Ein Doktor sieht rot. Das könnte das Motto oder die Tagline dieses dänischen Rachethriller sein, in dem ein Doktor mit irakischen Wurzeln in die kriminelle Unterwelt des Landes eindringt, um den Mörder seines Bruders zur Strecke zu bringen. Konsequent. Realistisch (für das Genre). Düster. Brutal. Eine Dänen-Anti-Gangsterballade der Gewalt, die eindeutig von Fincher und Refn inspiriert wurde. Für Actionfans eines des europäischen Highlights des Jahres!

"Underverden" erinnert natürlich an die klassischen Racheactioner wie "Death Wish", gibt dem ausgelutschten Thema jedoch einen modernen Multi-Kulti-Spin. Seine Aussage in Richtung Rache und Gewalt ist nicht falsch deutbar und der Pfad der Rache wird schmerzhaft skizziert. Unser "Held" macht eine Wandlung durch, die ihm im Endeffekt mehr nimmt als gibt. Der Klassiker: Auge um Auge macht die Welt blind. Das war überraschend konsequent und deprimierend.

Dar Salim spielt den Doktor gone rogue echt gut, ihm kauft man sowohl die harte wie weiche Seite ab. Ein alles andere als unbesiegbarer Punisher, der sich im Endeffekt selbst besiegt. Dazu kommt eine raue Optik zwischen Straße und Hochglanz. Eine Qualitätsproduktion durch und durch. Allein die Beleuchtung in manchen Szenen ist ein atmosphärischer Blickfang. Insgesamt ein etwas härterer Beitrag zum Thema Selfmafe-Integration, der keinen Actionfan enttäuschen sollte. Abschreckendes Beispiel für jeden Hobby-Charles Bronson & Selbstjustizverfechter!

Fazit: ein dunkler Anti-Gangsterthriller, der am Puls der Zeit zeigt, wohin Rache und Gewalt führen können. Ein dänisches Pfund!

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