Um es gleich vorweg zu sagen: Eine Leiche gibt es in diesem Kurzkrimi tatsächlich nicht. Aber dafür weist die Geschichte trotzdem genug spannende Momente auf. In einem schleswig-holsteinischen Dorf nahe einer Bahnlinie werden kleine Gleisstücke aus der Bahntrasse gesägt. Aber genau so bemessen, dass die Züge nicht entgleisen. Nachdem es auch die Hauptpersonenstrecke nach Flensburg erwischt und Erpresserbriefe eingehen, schickt die Hamburger Bundespolizei eine junge Kollegin (Katrin Ingendoh), um die örtlichen Dorfpolizisten, ein penibel auf die Vorschriften achtender Revierleiter (Wolfgang Noack) und ein etwas langsamer Polizeihauptmeister (Christian Hannig) zu unterstützen. Schnell gibt es verschiedene Verdächtige im Dorf...
Dieser Kurzfilm entstand im Referat Ausbildung des NDR. Eine wirklich gelungene Erstproduktion. Das Drehbuch stammt von Freya Glomb, Hendrik Reimer, Sarah Senftleben und Olaf Schaper. Diese spielen auch kleinere Rollen in dem Film.
Die übrigen Aufgaben wie Ton, Bühnentechnik, Licht, Casting und Requisite wurden von Auszubildenden absolviert. Professionelle Unterstützung gab es durch Olaf Schaper (NDR-Fachkoordinator im Bereich Kamera) als Projektleiter und den Redakteur des NDR Bernhard Gleim als dramaturgischen Berater.
Trotz der Kürze werden die Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Besonders positiv ist, dass trotz der Klischees, in denen die Hauptdarsteller stecken, selbige nicht zur Anwendung kommen: Die Dorfbewohner sind letztlich doch auskunftsfreudig und die beiden jungen Polizisten verlieben sich nicht ineinander. So wirkt der Krimi über die gesamte Zeit sehr realistisch und frisch. Auch das überraschende Ende trägt dazu bei.
Für Norddeutsche ist dies schon ein Heimatkrimi, und wie es aussieht, gibt es wohl eine Fortsetzung. Vielleicht gibt es diesmal ja eine Langfassung;-).