Review

Die Todesstrafe als letztes Mittel der Rechtsordnung wird in vielen Ländern wohl ewig ein Thema sein und bei mehrfachen Vergewaltigern und Massenmördern sollte diese Frage durchaus erlaubt sein. Anders verhält es sich in Ländern, die diesbezüglich ein Rechtssystem außerhalb jeglicher Relation betreiben, denn in Thailand und Indonesien kann man bereits wegen Drogenbesitzes hingerichtet werden, in Saudi Arabien reicht ein Bankraub, in Indien gar der illegale Verkauf von Alkohol. Regisseur Timothy Woodward Jr. durchleuchtet die Frage nach Schuld und Sühne anhand eines etwas eindimensional verpackten Lebenslaufs.

Jackson (Kaiwi Lyman Mersereau) wartet in der Zelle auf den Tag seiner Hinrichtung, doch bevor es dazu kommt, soll die Psychologin Amanda (Denise Richards) eine Begutachtung anfertigen und sich mit dem Todeskandidaten unterhalten…

Speziell in den USA hat bislang noch kein Präsident das Thema in die Runde geworfen und folgerichtig dürfte das Hin und Her mit der Todesstrafe beibehalten werden, während in der Türkei derzeit über eine Wiedereinführung nachgedacht wird.
Zunächst ist auch Amanda von der Schuld Jacksons überzeugt, nachdem sie seine Akte gelesen hatte. Doch während der Gespräche kommen ihr Zweifel, ob seine Motivationen nicht zumindest nachvollziehbar waren und über eine Aussetzung der Todesstrafe nachgedacht werden sollte.

Der Werdegang des Killers ist allerdings von einigen Klischees umgeben, was mit dem Missbrauch durch den schmierigen Onkel einsetzt, sich dann mit einer puren Rachetat fortsetzt und auch damit endet. Mal abgesehen von einigen notwendigen Selbstverteidigungsmaßnahmen innerhalb eines wilden Schusswechsels in einer Tiefgarage.
Sonderlich ambivalent ist die Figur des Gesetzesbrechers nicht gezeichnet, doch zumindest werden seine Motivationen nachvollziehbar, was ihm letztlich etwas Menschliches verleit.

Die Rahmenhandlung besteht überwiegend aus Dialogen zwischen Psychologin und Inhaftierten, den Hauptteil bilden diverse Rückblicke, in denen Richard sehr unterschiedlich auftritt, was seine Wandlung nicht nur äußerlich einigermaßen glaubhaft gestaltet. Allerdings gehen die Hintergründe nie sonderlich in die Tiefe, eher werden recht zusammenhanglos Stationen abgeklappert, was selten mit Action oder spannenden Einlagen einhergeht.

Inszenatorisch unauffällig und von einem genauso unauffälligen Score untermalt, plätschert das Geschehen somit ein wenig vor sich hin, es mangelt an dramaturgischen Höhepunkten, zudem fördern die letzten Minuten kein A-ha-Erlebnis zutage. Darstellerisch prominent mit Patrick Kilpatrick, Bruce Dern und Michael Paré besetzt, fallen die Performances solide aus, doch diese retten die Erzählung nicht vorm Durchschnitt. Zwar nicht uninteressant, jedoch ohne Nährwert.
5,5 von 10

Details
Ähnliche Filme