Der Hund ist gerächt (siehe: „John Wick), jetzt gilt es, auch noch den alten Ford Mustang aus den Händen der russischen Mafia zu reißen. Als dem Ex-Killer John Wick auch dies gelingt, scheint nun der Ruhestand ganz nah zu sein, doch plötzlich steht Santino D’Antonio, ein hoher Camorra-Boss, vor seiner Tür und fordert eine alte Blutschuld ein: in Rom soll John Wick Santinos Schwester Gianna aus dem Weg räumen. Und weil in der Welt der Killer trotz allen Tötens gewisse Regeln herrschen, macht sich John Wick mehr oder weniger gehorsam ans Werk. Doch als Gianna schließlich tot ist, ist es D’Antonio, der die Regeln missachtet und den Mörder seiner Schwester zum Freiwild erklärt…
John Wick ist zurück – und mit ihm Keanu Reeves in seiner Paraderolle. Nach dem überraschenden ersten Teil, der so etwas wie eine kleine Wiedergeburt des Actionkinos mit handgemachten Kämpfen und furiosen Schusswechseln bedeutete, war es schwer vorstellbar, ob es überhaupt ein Sequel geben würde und wenn ja, ob dieses dann nicht gegenüber dem Original – wie so oft in der Filmgeschichte – ganz schön abfallen würde. Nun, ja, „John Wick: Kapitel 2“ ist nun da (ein drittes Kapitel ist auch bereits angekündigt) und Regisseur Chad Stahelski sowie Drehbuchautor Derek Kolstad liefern wie erhofft: nicht nur inhaltlich sondern auch qualitativ geht es nahtlos weiter, so dass man schnell zu dem Ergebnis kommt, dass Teil zwei ohne Einschränkungen ebenbürtig ist. Das diesmalige Fehlen der persönlichen Betroffenheits-Ebene wird durch deutlich erweiterte Drehorte kompensiert und das Thema „ein Mann auf Mission“ gehört eh zum Standardrepertoire des Genres. So ist es auch hier die Inszenierung, die zu 100% überzeugt: angefangen von der fast schon comichaft überhöhten Zerstörungsorgie in der Garage der Russen-Mafia über das endlos erscheinende Todes-Ballett unter den Carcalla-Thermen in Rom bis hin zum Spiegelkabinett-Finale als Huldigung von „Der Mann mit der Todeskralle“ – alles ist hochwertig in Szene gesetzt und fotografiert worden. Die weiterhin sehr brachiale Gewalt umweht ein nicht mehr ganz so düsterer Tonfall, dafür erfährt man als Zuschauer mehr Details aus der Parallel-Welt der bezahlten Mörder. In dieser tummeln sich in Nebenrollen: Ian McShane, John Leguizamo, Laurence Fishburne und Franco Nero. Fazit: weiterhin faszinierende, energiegeladene und vor allem kompromisslose Action-Kunst. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Riccardo Scamarcio, Common, Ruby Rose, Peter Stormare u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin