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17 Jahre nachdem der erste X-MEN Film die neue Superheldenwelle ausgelöst hat, ist das Genre nun soweit, auch Geschichten abseits des üblichen Schemas zu erzählen und sich dabei auch anderer Genres zu bedienen. Die Comics machen das schon lange und Regisseur James Mangold hat sich im Vorgängerfilm THE WOLVERINE bereits am Samuraifilm versucht – mit durchwachsenem Erfolg.

LOGAN nun, der letzte Film der Wolverine-Reihe (vor dem unvermeidlichen Reboot), bedient sich beim Western, beim Roadmovie und ein Stück weit auch beim Familiendrama und kombiniert Elemente aus MIDNIGHT SPECIAL, MAD MAX und TERMINATOR mit dem Westernklassiker SHANE zu einem weiteren viel zu ernsten und teilweise auch prätentiösen Comicdrama, der seine Vorlagen mehr als einmal zu Kinderkram deklariert. Auch auf die traditionelle Stan Lee-Cameo oder den Post-Credit-Sting wartet man hier vergebens. LOGAN will anders sein. Fast wie um seine Edgyness und Credibility zu betonen drischt er dabei um sich: da werden Stahlkrallen in Köpfe und Leiber gerammt, es spritzt das Blut, es werden Kinder geschlagen, es wird gefoltert und verstümmelt, als ginge es darum, irgendetwas zu beweisen. Dabei hätte der Film das gar nicht nötig. Die Brutalitäten wirken in ihrer Heftigkeit und ständigen Wiederholung deplaziert und führen dazu, dass man noch weniger Sympathie für den Film und seine Figuren empfindet, auch wenn er mit ein paar tragischen Sterbeszenen quasi darum bettelt.

Insbesondere als Fan der X-MEN-Reihe kann man sich LOGAN gut ansehen, der Film ist kompetent gemacht und bringt die Saga zu einem schlüssigen Ende. Allerdings bleibt kaum eine Szene wirklich in Erinnerung und danach hat man dann auch für eine Weile genug ernsthafte, zweifelnde und sich quälende Superhelden gesehen und freut sich auf den nächsten DEADPOOL.

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