Sie haben Fragen über Sex? Auf die folgenden sieben Fragen können sie hier eine Antwort finden: 1. Wirken Aphrodisiaka? 2. Was ist Sodomie? 3. Warum haben manche Frauen Schwierigkeiten, zum Orgasmus zu kommen? 4. Sind Transvestiten Homosexuelle? 5. Was sind Perverse? 6. Sind die Ergebnisse von Ärzten und Kliniken, die Sexualforschung und -experimente betreiben, korrekt? 7. Was passiert bei einem Samenerguss?
Woody Allens Satire rund um das Thema Sex hatte ich seit meiner Jugend nicht mehr gesehen, wo es allerdings damals allein schon wegen des Titels Pflichtprogramm für Pubertierende war. Allerdings verheißt der Titel mehr, als die meist prüden Bilder versprechen, soll heißen Voyeure sollte doch lieber die Nachtschleife von DSF einschalten, denn die einzige Titte die es hier zu sehen gibt ist drei Meter groß und ein mutierter Menschenfresser.
Viele der Gags waren allerdings bereits 1972 nicht wirklich witzig und haben über 40 Jahre später doch etwas Staub angesetzt. Was damals vielleicht frivol und frech war, ist heutzutage doch häufig bereits gesellschaftlich etabliert. Themen wie Transvestitentum, Aphrodisiakas oder Sex in der Öffentlichkeit locken doch heutzutage niemanden halbwegs aufgeklärten Menschen mehr hinter dem Ofen hervor.
Bei fast jedem Film ein Problem ist auch die Struktur der Episodengeschichten. Diese fallen qualitativ doch stark unterschiedlich aus und haben natürlich auch keine durchgehende Handlung zum Verfolgen, sondern lediglich den losen roten Faden ums große SchnickiSchnacki.
Da gibt es Flops gerade zu Beginn, wo man doch den Zuschauer eigentlich fesseln möchte. Die Mittelalternummer zu Beginn ist aber schon weder lustig noch sonst was, was auch für Nummer drei gilt, die komplett in italienischer Sprache gehalten ist (Sinn?) und zudem völlig ohne jede Pointe daherkommt. Die Transvestitengeschichte ist zwar albern aber ganz nett gespielt, auch der Ausflug in die Sodomie ist immerhin ein ganz nettes Määäh. Da ist dann aber schon der halbe Film rum und vermutlich auch einiges an Zuschauern weg.
Zumindest in den letzten drei von sieben Episoden darf dafür ordentlich gelacht werden. Die Geschichten um die Pervers-Variante der alten "Was bin ich " Sendung ist klasse, auch John Carradine als verrückter Sexualforscher ist ne echte Show ebenso wie die ängstlichen Spermien zum Abschluß. Es reicht im Grunde, wenn man etwa eine dreiviertel Stunde vor Schluß einschaltet, es sei denn man ist beinharter Woody Allen Fan. Für mich bleibt eine etwas zwiespältige Gesamtbetrachtung mit knapp positiver Benotung. Der derbe Humor gefällt zwar größtenteils, aber gerade die schwachen Episoden sind immer etwa jeweils 15 Minuten gebündelter Langeweile.
6/10