Savage Dog (2017)

So sind sie, die B-Movies...15.09.2017

Wenn Scott Adkins mitmischen und dabei auch wirklich austeilen darf, dann ist das in diesem Segment schon die halbe Miete. Die andere Hälfte zahlt der exotische Schauplatz, denn ein Film, der nicht im Ostblock gedreht wird, ist heutzutage selten. Natürlich reden wir hier nach wie vor über Filme mit sehr geringen Budgets, und an dieser Stelle wundere ich mich mal wieder, wie das in den Achtzigern und frühen Neunzigern funktioniert hat...waren die Budgets da noch kleiner? Die Gagen niedriger? Denn die guten, alten Actionkracher aus den Golan-Globus-Cannon-Schmieden hatten schöne Schaupätze, gut aussehende echte Explosionen, viele Statisten...irgendwas muß seither schiefgelaufen sein.

Denn hier, im aktuellen Adkins-Klopper, sind wir zwar in Indochina, könnten aber genauso gut in einer alten Ostblockbude drehen. Nur wegen des Dschungelgrüns...da hätte man doch ein bißchen was vom Pflanzengroßhändler holen können, sähe fast genau so aus. Ich muß einfach maulen, denn wir sehen: das innere einer schäbigen, kleinen Bar, deren Vorplatz, eine kleine Arena in einer Ruine, ein im Kolonialstil eingerichtetes Haus und am Ende dann eine Art Kaserne. Das ist schon ein bißchen dürftig, spiegelt aber den aktuellen Zustand der Filmproduktionen wider.

In diesem überschaubaren Umfeld gibt Adkins im Jahr 1959 einen Ex-IRA Mann, der nach Verbüßung seiner Haftstrafe für den örtlichen Gefängnisdirektor und seine Kumpanen freiwillig an Kämpfen teilnimmt. Als nun der väterliche Freund des Mannes gemeuchelt und auch seine Freundin fast getötet wird - er übrigens auch fast - muß der gute Mann Rache nehmen. Zwei Hälften also, Teil 1: typische Arenakämpfe, Teil 2: brachiale Schießereien mit vielen Toten.

In Summe also gut gelungen, denn es gibt hier aufgrund der versierten Regie wahrlich viel Geprügel und Gemeuchel. Darstellerisch natürlich eher nix, aber durch die Vielzahl der Actionszenen im, eben doch schön schimmernden, exotischen Ambiente. Die zweite Hälfte des Films erinnert an den seligen Commando, ohne so toll auszusehen, ist aber ebenso derb und brutal. In Summe einfach mal wieder ein Actiondestillat, tut gut, jetzt, wo der Herbst naht...7/10.