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Michael Dudikoff hat neben einigen ordentlichen B-Actionern in seiner Karriere leider extrem viel Müll verzapft. „Counter Measures“ gehört zur Spitze seiner filmischen Katastrophen, denn wenn das Budget für einen Film fehlt, sollte man die Finger von der Produktion eines solchen lassen, da das Resultat sonst, gelinde ausgedrückt, sehr mager ausfällt.

So wird skeptischen Zuschauern wie Genrefans schon in der Anfangssequenz deutlich gemacht, dass die Sparkomplexe über Genreverhältnisse weit hinausgehen. Es verhalten sich in einer Ballerei zwischen irgendwelchen Terroristen und einer Marine-Einheit die Gegner nicht nur völlig blöde (Nicht einer geht in Deckung, stattdessen laufen sie gleich im Dutzend ins offene Feuer), sondern war nicht mal Kohle für Blutbeutel da, die Shoot-Outs simulieren sollten. Freunde wie Feinde fallen wie von der Tarantel gestochen um – that’s it..

Es wäre sicher ein Heidenspaß mal durchzuzählen wie viel U-Boot-Hijackers es in den letzten 10 Jahren im B-Movie-Bereich gegeben hat. Sicherlich zu viele und „Counter Measures“, von dem sich später übrigens „Agent Red“ bedienen (!!!) sollte, gehört zum Bodensatz dieser Gattung. Action gibt es so gut wie keine, stattdessen gibt’s Spezialscheißlaberattacken im Minutentakt und einen wirren Plot, den man gezwungen ist kennen zu lernen. Die politischen Ränkespielchen auf russischer Seite sind dabei genauso uninteressant wie ihre militärischen Pendants auf amerikanischer Seite. Die Kohle schien im Verlauf der Dreharbeiten so knapp zu werden, dass man sich wohl entscheiden hat, die dann auch nicht zu Ende zu führen.

Bleibt also Dudikoff, der sich mit einer amazonenhaften Krankenschwester auf das U-Boot begibt. Ohne Wissen, dass dieses schon längst von den Terroristen übernommen worden und die eigentliche Besatzung vergast worden ist (Natürlich mit deutschem Giftgas aus dem zweiten Weltkrieg), soll er einem dort erkrankten Soldaten (Hannes Jaenicke, der hat das Giftgas wohl gleich aus Deutschland mitgebracht) helfen, stößt jedoch bald auf die ersten Ungereimtheiten und muss das Boot nun im Alleingang zurückgewinnen. Die Action bleibt allerdings rar gesät und, wenn vorhanden, stümperhaft inszeniert.

Als absoluter Brüller erweisen sich aber die Sets des Flugzeugträgers und des U-Boots, die wohl komplett in einem Schiff gedreht worden sind, dass Raumschiff Enterprise wie ein Nussschale aussehen lässt. Nicht nur das man zur Unterscheidung der beiden Locations einfach die Wände unterschiedlich, in augenkrebsfördernden Farben anmalte, das U-Boot hat jetzt auch Gänge wie ein riesiger Fabrikkomplex. Aus dem Grund stehen wohl auch irgendwelche Tonnen in den Gängen herum. Dass für Außenaufnahmen von den Schiffen wieder auf Archivmaterial, „Top Gun“ und „Jagd auf „Roter Oktober““ zurückgegriffen wurde, wundert da schon gar nicht mehr.

Fazit:
Katastrophaler, unlogischer Versuch einer U-Boot-Verführung aus der C-Liga. Das Script ist eine einzige Katastrophe und die schauspielerischen Leistungen unter aller Sau. Die komplette Inszenierung strotzt nur so vor Fehlern und geriet mitunter peinlich und hastig – von den Sets mal ganz zu schweigen. Da Action auch noch Mangelware ist und die lange Weile hier dominiert bleibt für „Counter Measures“ nur die Höchststrafe.

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