Review
von Leimbacher-Mario
Gunz Blazin'
Ikonisch und larger-than-life wird zu Beginn von „Desperado“ von einem als Mariachi getarnten Killer erzählt, der in dreckigen Gangsterbars momentan richtig aufräumen würde. Es ist der gebeutelte Mariachi aus Rodriguez' Regiedebüt, nun von Antonio Banderas in Höchstform verkörpert, der sich noch immer auf Rachefeldzug durch Mexiko befindet und endlich den Drogenbaron Bucho plattmachen will, der sich für die Ermordung seiner Geliebte verantwortlich zeichnet...
Man merkt, ganz entschieden, ob er jetzt Fortsetzung oder Remake sein will, hat sich „Desperado“ nicht. Es ist eine ähnliche Fusion wie etwa bei „Evil Dead 2“ und die Story ist noch oberflächlicher und unwichtiger (?) als im extrem limitiert budgetierten, auch schon minimalen Vorgänger. Doch das macht mir wenig aus, denn „Desperado“ ist ein Actionfeuerwerk, das sich gnadenlos gut gehalten (trotz aller John Wicks dieser Welt!) und gewaschen hat. Und zwar mit Tequila und Schießpulver. Eine bessere Besetzung als Banderas hätte man für den ikonischen Mariachi nicht finden können, Hayek ist heißer als die mexikanische Sonne, Biscemi sorgt für das Augenzwinkern, es gibt einige Auftritte alter Freunde, alles schwitzt und trieft, die Shootouts sind dieses Mal um zehn Klassen größer und spektakulärer. Wie Banderas hier aufräumt, hatte man bis dato einfach noch nicht gesehen und das hat die Grenzen definitiv verschoben, Trends gesetzt, das war seiner Zeit aber mal sowas von voraus! „Desperado“ ist die perfekte, bleihaltige und brennend heiße Mischung aus Mexiko und Hollywood. Und obendrauf stellte auch ein gewisser Danny Trejo hier deutliche Karriereweichen.
Fazit: der coolste Actioner der 90er? Sicher ein Kandidat. Banderas passt perfekt, die Waffen rauchen, die Wunden spritzen, die Sonne brennt, die Hayek brennt noch heißer. „Desperado“ ist ein Kracher. Nicht sehr tiefgehend oder storylastig, ganz im Gegenteil, doch ansonsten ein nahezu perfekter Pistolero. Gun Fu Mexican Style. Burrito-Ballermann.