Teil 2 der Rodrigeuz - Mariachi - Trilogie. Und was war das für ein Actionfest. Da fliegen Menschen fünf Meter hoch durch die Luft, Explosionen sehen noch einfacher, aber zugleich gefährlicher aus als in Stirb Langsam. Gemischt mit einer Rache-Story, die zwar nicht wirklich neu ist, aber doch unterhalten kann. Mir persönlich hat der Film sehr viel Spass gemacht. Und das auch noch ein kleiner Auftritt meines Lieblingsregisseurs Quentin Tarantino dabei war, macht mir den Film gleich noch sympathischer.
Hätten die Bewohner des zwielichtigen mexikanischen Grenzstädtchens gewusst, was da in der flirrenden Hitze des Sommertages in Gestalt eines schwarzgekleideten Desperados (Antonio Banderas) über sie kommt, sie hätten die Fensterläden geschlossen und keinen Fuss mehr vor die Tür gesetzt! Denn der mysteriöse Fremde ist auf einem blutigen Rachefeldzug: der Drogenbaron Bucho (Joaquim de Almeida) erschoss seine Geliebte. Seitdem hat der dunkle Mariachi-Sänger die Gitarre in seinem Koffer gegen ein Arsenal grosskalibriger Waffen getauscht. Nichts kann ihn aufhalten - und jeder, der sich ihm in den Weg stellt, endet blutend im Strassenstaub...
Zuerst mal zu den Schauspielern, allen voran Antonio Banderas. Klar es ist nicht Oscar-reif, was er hier abliefert, allerdings handelt es sich hier ja auch um einen knallharten Actionfilm. Banderas nimmt man den rachesüchtigen Mariachi mit dunkler Vergangenheit sofort ab und es ist immer wieder eine Freude gewesen, ihm zuzusehn, wenn er Waffen statt Worte einsetzte. Sein Gegenpart, gespielt von Joaquim de Almeida ist ebenfalls herrvorragend besetzt und man hasst ihn schon, wenn er das erste Mal auf dem Bildschirm auftaucht. Und dann wäre da auch noch Salma Hayek, die für die schönen Momente im Film zuständig ist.
Die Atmosphäre ist für einen Neo-Western einzigartig. Angefangen von den Strassen der Kleinstadt bishin zur schmierigen abgefuckten Bar. Alles ist perfekt in Szene gesetzt und es kommt nie Langeweile auf. Auch die Musik weiss zu begeistern mit Songs von Tito & Tarrantula, die ja auch in From Dusk Till Dawn eine Rolle spielen bishin zur genialen Los Lobos.
Fazit:
Desperado ist für mich der Neowestern der 90´er schlechthin. Die Kombination aus spektakulären Actionszenen, die schon sehr unrealistisch und übertrieben sind und der Story um den Rachesüchtigen Mariachi macht den Film einfach zu einem Highlight, dass man gesehen haben muss. Das einzige, was hier etwas negativ ins Gewicht fällt, ist die Tatsache, dass der Film bei der Schiesserei am Ende doch sehr viele Federn lassen musste. Denn hier wurde die komplette Schiesserei herausgeschnitten und so sieht man Banderas nur noch kurz in die Kamera schiessen. So hinterlässt der Film am Ende dann doch einen leicht bitteren Nachgeschmack.