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Der Regisseur Rodriguez hat schon einmal gezeigt, daß man mit sehr wenig Geld einen guten Filmdrehen kann - siehe El Mariachi. Nun kommt das Remake, unterstützt mit viel Geld aus der amerikanischen Filmindustrie, stargespickt, grell, bunt - bigger, better, more? Das war seinerzeit beim Kinostart die Frage. Kann ein Film mit einem unglaublich lässigen Banderas und einer unglaublich hübschen Hayek danebengehen? Nein, doch dazu später mehr.

Die Handlung ist kurz: Ein Gitarrespieler sucht den Mörder seiner Freundin, um, naturellement, blutige Rache zu nehmen. Nach einigen Irrungen und Tötungen findet er seinen Mann, einen Großdealer, und, Pointe, sein eigener Bruder. Selbst die Familienbande kann aber das finale Blutbad nicht vermeiden.

Die Geschichte, die ja nun so neu nicht ist, dient aber nur als Vehikel für allerhand sehr blutige und sehr brutale Schießereien, die ohne weiters auch von Meister Woo hätten gedreht worden sein können. Zeitlupen, doppelhändige Erschießungen aus kurzer Distanz, spektakuläre Sprünge - you name it, you got it. Und weil das alles ein bißchen glaubhaft wirken muß, nimmt man noch Banderas und Hayek als Liebespaar, damit die ins Kino geschleiften Freundinnen etwas zum Schmachten haben, während umgekehrt ein jeder darauf wartet, daß endlich bei Frau Hayek die Hüllen fallen...

Kurzum - wenn man Freude am bleihaltigen Actionfilm hat und auch in den 80ern gerne Filme wie den "City Hai" oder "Hard to kill" gesehen hat, ist man mit dem Desperado prima bedient.

Einzig die sehr kurze Schlußszene zwischen den Brüdern kann den Spaß etwas eintrüben - hier entsteht der Eindruck, der Film habe fertig werden müssen.

Ein Nachtrag noch für Kenner: ein Teil des Waffenarsenals, welches der Gitarrero in seinem Gitarenkoffer mit sich führt, ist in einem anderen Film von Rodriguez auch verwendet worden...Sex Machine als Tip. 8/10

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