Review

Ruhiger Krimi mit nachvollziehbaren Motiven…14.10.2020

Worum geht es?

Susan, geschieden, zwei Kinder, lebt im Trailer in einem Kaff in den Appalachen zusammen mit dem Exmann, hangelt sich mit Betrügereien durch und hat nur einen Wunsch: raus hier! Da kommt ein FBI-Agent ins Dorf, Mark, frisch verheiratet, smart…ein Weg in die Freiheit? Susan hilft Mark durch gezielte Informationen, einen Bankräuber dingfest zu machen, Mark beginnt mit ihr eine Affäre, die er beendet, sobald der Räuber gefasst ist. Das findet Susan nicht so toll, und es kommt zum Streit. Jahre später beichtet Mark seiner Frau alles, läßt ihm doch sein Gewissen keine Ruhe, und wir lernen, daß man für alles im Leben einen Preis bezahlen muß.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Ja, wenn man nicht viel Action, sondern eine stimmige Handlung im White-Trash-Milieu erwartet.

Warum?

Die Geschichte ist stimmig. Nachvollziehbar, daß eine Frau vieles tut, um ihr Stück vom Glück zu bekommen. Emilia Clark macht in dieser Rolle einen guten Job, man merkt ihr die Verzweiflung eines schon früh gescheiterten Lebens an. Leider ist die Rolle des FBI-Agenten mit Jack Huston völlig fehlbesetzt. Der Mann ist aalglatt, hat immer ein leichtes Lächeln, keine seiner Regungen wird sauber dargestellt, und die Chemie zwischen ihm und Frau Clark stimmt gar nicht. Zum Glück konzentriert man sich eher auf letztere, und deren Weg nach unten ist durch und durch interessant. Wir fangen mit einem Rückblick an, der sich ganz anders auflöst als erwartet, und sehen statt eines Thrillers eher ein Portrait der amerikanischen Unterschicht. Das alles ist nichts Besonderes, aber gut gefilmt, durchgängig spannend und somit die ideale Unterhaltung für einen Wochentagsabend daheim mit der Liebsten - 7/10.

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