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Die bisherigen Werke des Schweizer Filmemachers Baran bo Odar fanden bei Publikum und Kritik meist großen Anklang, doch mit seinem Hollywood Debüt stößt er vielerorts auf harsche Reaktionen. Das Remake des 2011 erschienen französischen Thrillers „Sleepless Night“ bietet zwar ein latent hohes Tempo und viel Bewegung, kommt aber reichlich uninspiriert daher.

Cop Vincent (Jamie Foxx) und sein Kollege intervenieren bei einem Drogendeal und gelangen so an 25 Kilo Koks. Dumm nur, dass dabei die Gangsterbosse Novak (Scoot McNairy) und Rubino (Dermot Mulroney) involviert sind und Vincents Sohn entführen lassen.
In einem Luxuscasino hofft Vincent fündig zu werden, doch ahnt er nicht, das Bryant (Michelle Monaghan) von der Inneren ihm bereits auf den Versen ist…

Der Einstieg mit dem geplatzten Deal und den darauf folgenden, familiären Problemen ist reichlich holprig vorgetragen. Man wird nur schwer mit den oberflächlich gezeichneten Figuren warm und obgleich die Bösewichte ihren weitreichenden Einfluss in vielen Momenten auszuspielen wissen, fungieren sie oft nur als Stichwortgeber, welche sich einige Male verkalkulieren, sich allerdings auch gegenseitig an die Karre pinkeln.

Das großräumige Casino als Hauptschauplatz liefert viele unterschiedliche Räumlichkeiten, was sich vom eigentlichen Spielbereich über Küche, Fahrstuhl, Tanzclub, Vorratslager, Waschraum bis zum Wellness Bereich erstreckt. Leider werden all diese Lokalitäten kaum spezifisch für die zahlreichen Verfolgungen genutzt. Zwar sind die wenigen Fights knackig in Szene gesetzt und Verfolgungen mit teils teuren Luxusschlitten können sich ebenfalls sehen lassen, doch auch hier mangelt es an besonderen Kniffen, an der Liebe zum inszenatorischen Detail.

Demgegenüber können die treffend besetzten Mimen nur bedingt etwas ausrichten, wobei Foxx und Monaghan noch am besten performen und es insgesamt keine Ausfälle im darstellerischen Bereich gibt. Der Score treibt latent an und weiß mit einigen Ambient Beats zu puschen, wogegen die simple Story mit einigen logischen Defiziten kaum mitkommt.
Der Showdown erfährt zwar eine dramaturgische Steigerung und die Offenhaltung einer Fortsetzung ist keine schlechte Aussicht, doch diesbezüglich gäbe es noch einige Punkte zum Nachbessern.

Wenn die Maschinerie der großen und kleinen Fische mal wieder nicht ohne korrupte Cops auskommt, - die schlichte Prämisse sorgt ab und an für ordentlichen Wirbel, doch diesem mangelt es an einer Inszenierung mit Herz und Seele. Zwischenzeitlich driftet er gar in die Belanglosigkeit ab, diverse Twists sind erahnbar und spezielle Glanzlichter sind trotz der bunten Kulisse des Casinos nur schwer auszumachen. Netter Zeitvertreib, aber einer zweiten Sichtung bedarf es nicht.
Knapp
6 von 10

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