Eigentlich wollte ich ja nichts über Kommerzfilme schreiben, doch als alter Fan der 70s und gelegentlicher Interessent von Manson, Helter Skelter, Zodiac, Flower Power, Woodstock sowie allem was dazu gehört, mache ich hier mal eine Ausnahme. Auch der bislang noch geringen Anzahl an Reviews zuliebe...
So will "Wolves at the Door" also minutiös die Ermordung der Schauspielerin Sharon Tate durch die Manson Family darstellen, erreicht jedoch nur die mauen Spannungsgrade einer "Notruf"-Folge oder von "Aktenzeichen XY... ungelöst". Ein Handlungskniff ist es, den Zuschauer lange Zeit im Unklaren zu lassen, um was es in dem Streifen überhaupt geht. Man wähnt sich daher in einem lahmen Slasher, in dem es leider schon das Spannendste ist, wenn eine Axt auf dem Boden schlieft oder der Killer heimlich zum nächtlichen Fenster reinlinst.
Von True Crime oder einer Semi-Doku würde ich nicht mal in Entferntesten reden, eher von kaum ergreifender Doku-Fiction. Von den unbekannten Darsteller ragt keiner heraus. Jeder macht nur Dienst nach Vorschrift. Die Machart ist kommerzielle Handwerkskunst von der Stange. Schade, dass man kein bisschen 70s-Flair eingefangen hat oder Ganze mit der Handkamera zumindest ein etwas gruseliger machen wollte.
In Amerika lief "Wolves at the Door" nicht mal im Kino, hier bei uns durfte es eine kleine Ehrenrunde von zwei oder drei Wochen sein. Von manchen Kritikern wurden die "Wölfe an der Tür" sogar als schlechtester Film von 2016 bezeichnet.
Fazit: Weder als Geschichtsstunde noch als echter Horror zu gebrauchen. Für Gorehounds mal wieder Magerkost aus der splatterfreien Zone.