Review

Generischer Abklatsch eines alten Klassikers…12.01.2020

Zu Beginn des Films sehen wir einen Fahrzeugkonvoi auf einer einsamen Landstraße. Eine Zeugin soll von A nach B gebracht werden, beschützt von an der Kleidung erkennbaren „USA Marshals“. Daran erkennt der geübte Betrachter sogleich, daß man sich wohl im Kostümverleih eines osteuropäischen Landes eingedeckt hat, denn diese Sondereinheit der amerikanischen Justiz heißt U.S. Marshals – ohne das „A“. Und so ist in den ersten Momenten des Streifens klar, daß draus wohl kein Highlight des Heimkinos werden wird, sondern nun auch Antonio Banderas in den Niederungen der Filmkunst angelangt ist, um dort sein persönliches Stirb langsam zu erleben. An seiner Seite Ben Kingsley, der auch schon jeden Mist mitmacht – naja, das Essen will verdient werden und gute Drehbücher sind selten

Hier reiht sich Baustein an Baustein aus der Drehbuchkiste, nichts, wirklich nichts ist in irgendeiner Weise als neuartig zu bezeichnen. Die Zeugin flüchtet in ein Einkaufszentrum, dort hat der kriegsgeschädigte Eddie Deacon seinen ersten Arbeitstag als Nachtwächter – und rettet den Tag. Der Film spielt bis auf einige wenige Momente ausschließlich in der Mall, das schont den Geldbeutel. Eddies Hintergrund, sein privates Schicksal, die Motive der Bösewichte, all das ist sattsam bekannt und nur angereichert um den derzeit unverzichtbaren Gender-Baustein der besonders hart zuschlagenden Wachfrau – die muß sein, ist ja politisch korrekt.

Man hat keinen Spaß an dem treiben, daß einfach nicht zünden will. Banderas legt zwar eine routinierte Darbietung aufs Parkett, aber der ganze Film ist so reißbrettartig gemacht, daß weder Spannung noch gute Laune aufkommen wollen, obwohl die Actionszenen ganz ordentlich gefilmt sind. Man merkt dem Film sein kleines Budget an, und obwohl ich das fehlen von Actionfilmen im allgemeinen seit langem kritisiere, bleibt für diesen Ausbund an Vorhersehbarkeit nicht viel gutes zu sagen. Man langweilt sich, trotz der kurzen Laufzeit, und wünscht sich mal wieder ein größeres Budget samt Drehort in den USA. Darauf werden wir wohl noch lange warten müssen, für diesen Film hier reicht es, trotz beidhändig ballerndem Banderas, nur zu 5/10.

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