Review
von Leimbacher-Mario
Project X(-Mas)
Weihnachtsfeiern - dieses Jahr sind sie nicht möglich, vorher sind sie oft genug ausgeartet. Fast jeder kann die ein oder andere lustige Geschichte aus den letzten Dezembern erzählen, erst recht in sonst eher als langweilig und bieder angesehen Jobs wie in der Bank oder Versicherung. „Dirty Office Party“ steigert dieses „besinnliche Firmenchaos“ ins kaum Messbare, Eskalation pur, wenn eine Zweigstelle einer Internetfirma in Chicago es kurz vor Heiligabend nochmal so richtig krachen lässt - und dabei mit seinem Budget, seiner Existenz und seiner Zukunft halbnackt um die Wette tanzt...
„Dirty Office Party“ sollte man in dieser Unrated-Fassung sehen, nicht in der entschärften Kinoversion. Wenn dann richtig. Erst recht, wenn der Film eh aus seinen Kraftausdrücken und Perversionen die meisten Gags zieht. Wer also nicht über Eier auf dem Scanner oder Gepoppe auf dem Druckertisch zumindest schmunzeln kann, der sollte diese zotige Party von vornherein skippen. Der Rest und die Generation „American Pie“ darf (erst recht in diesem ekligen Jahr) durchaus mal reingucken. Der Cast ist breitgefächert, prominent und bietet eigentlich für jeden etwas, die Partyszenen wirken selten gestellt und verbreiten meist ansteckend gute Laune. Selbst wenn diese natürlich schnell vollkommen überzogen und unrealistisch wirken. Und am Ende verwundert es einen, warum es nicht noch mehr Filme über Xmas-Sausen gibt. „Dirty Office Party“ ist jedenfalls nicht schlecht und nicht durchgehend daneben oder unwitzig - selbst wenn eindeutig Quantität über Qualität in allen Bereichen gewinnt. Und das Ende viel zu easy auflöst.
Fazit: „Horrible Bosses“ trifft „Superbad“ - diese Weihnachtsparty ist wild, versaut und... leider selten wirklich lustig. Trotz all dem Talent am Start. Für einen spaßigen Adventsabend mit Bier, Glühwein und Nullbockattitüde allerdings brauchbar.