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Kinder der Achtziger dürften sich noch gut an Douglas Barr erinnern, der in der Serie „Ein Colt für alle Fälle“ den Howie Munson verkörperte. Seit 1994 stand er allerdings nicht mehr vor der Kamera, er dreht ab und an Fernsehfilme, wie beispielsweise vorliegenden Weihnachtsfilm.

Die erfolgreiche Geschäftsfrau Mackenzie (Lori Loughlin) erbt von ihrer Tante das Northern Lights Mountain Inn, ein heruntergekommenes Hotel in einer kleinen verschneiten Gemeinde.
Eigentlich will sie das Objekt verkaufen, doch als Santa (Donovan Scott) davon hört, schickt er Elfenmädchen Clementine (Bailee Madison) los, um dieses Vorhaben in andere Bahnen zu lenken…

Eigentlich „Northpole 2“, denn bereits ein Jahr zuvor drehte Barr ebenfalls einen Weihnachtsfilm, der mit diesem allerdings wenig gemein hat. Wie es sich für familientaugliche Kost gehört, geht es direkt bunt und mit viel Glitzer zur Sache, es gibt einen kleinen Exkurs zum Nordpol, bevor in Kindheitserinnerungen geschwelgt wird und es ohne größere Umschweife ins Hotel geht. Die Figurenkonstellation bleibt überschaubar, denn neben den beiden Bediensteten gibt es noch den örtlichen Handwerker und somit das potenzielle Love Interest und einen Makler.

Doch selbst letztgenannter ist nicht wirklich garstig, es gibt im Grunde keine Konflikte, sondern lediglich die Frage, wie sich das Leben von Mackenzie drehen wird. Das alles geht mit sehr viel Kitsch und zuckersüßen Momenten einher, wobei der Inszenierung ein gewisser Charme zur Schlichtheit anhaftet, wodurch entsprechend sämtliche Ecken und Kanten fehlen und die Chose latent seicht daher kommt, selbst vorm Finale, wo normalerweise noch einmal alles auf den Kopf gestellt wird.

Ein wiederum recht gelungener Punkt ist die Magie von Weihnachten, die jeder für sich individuell in Kindheitserinnerungen verborgen hat und die auch hier eine entscheidende Rolle spielt, damit Weihnachten nicht ein Tag wie jeder andere ist. Einige Szenen bringen dieses Gefühl genau auf den Punkt und genau das rettet im Grunde den kompletten Streifen.

Der ist tendenziell solide inszeniert, die wenigen CGI sehen okay aus, die musikalische Untermalung mit allerlei Weihnachtssongs passt und auch Donovan Scott ist mal wieder an Bord, um zum 15. Mal in seiner Karriere Santa Claus zu verkörpern.
Die übrigen Mimen performen tauglich, nur das Dauerlächeln von Bailee Madison ist ein wenig anstrengend.
Wer die volle Dröhnung Kitsch zum Fest mag, ist hier gut aufgehoben, denn außerhalb der Weihnachtszeit ist „Northpole“ schätzungsweise unerträglich…
6 von 10

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