Franks Bewertung

starstarstar / 4

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

03.04.2017
614 Mal gelesen

Review

von Frank Trebbin

Dr. Seth Ember hat eine besondere Gabe: er kann in die Gedankenwelt von Besessenen eindringen, dort den zumeist personifizierten dämonischen Parasiten orten und somit vertreiben. Er selbst jedoch, wird seine Dämonen nicht los, denn als die Unterwelt einst auf seine Gabe aufmerksam wurde, schickte man ein Wesen, welches heute „Maggie“ genannt wird, los, um Ember zu töten. Doch leider starben bei dem freakigen Autounfall nur Frau und Kind und Dr. Ember sitzt seit diesem Tag im Rollstuhl. Als Camilla, eine Abgesandte des Vatikans, an ihn herantritt, um Hilfe für den besessenen Jungen Cameron zu erbitten, sieht Ember seine Chance, an „Maggie“ heranzukommen…

Sieh mal einer an: dem Besessenheits-Subgenre kann man also durchaus noch ein, zwei neue Geschichtchen entlocken. Dass Brad Peyton Großbudgetiertes in den Griff bekommt, hat er mit „San Andreas“ bewiesen. Dass er aber auch mit einem unverkennbar als B-Movie konzipierten Genre-Stoff umgehen kann, bleibt er leider nach „Incarnate – Teuflische Besessenheit“, der eine leidensvolle Produktion mit schlechter Vermarktung hinter sich haben soll, zumindest zu Teilen schuldig, denn wirklich vom Hocker reißt einen dieser Streifen nicht. Zwar erhält der geneigte Fan solch oft religiös aufgeblähter Horror-Unterhaltung durchaus die Chance, mal etwas mehr Originalität und Eigenständigkeit zu erleben (auch wenn der Dreh der Handlung weg von der üblichen „Der Exorzist“-Vorlage in Richtung „Dreamscape“ bzw. „Inception“ auch nur quasi entliehen ist), doch leider fehlt es hier eindeutig an Schauwerten und / oder großen Set-Pieces. Da merkt man dann halt doch, dass minderproduzierte Filme immer den gleichen Stallgeruch haben. Ach, hätte man doch das Budget gehabt, die Umsetzung der Gedankenwelt von Maggies Opfer weit, weit phantasievoller zu gestalten als nur mittels der jetzt verwendeten Allerweltsszenen, die sich nur darin von der Realität unterscheiden, dass Dr. Ember dort laufen kann und recht geschniegelt aussieht. Ausgeklügelte V/FX oder gar Maskeneffekte sucht man vergeblich. Schade, denn „Incarnate – Teuflische Besessenheit“ basiert auf einer guten Idee, hat gute (aber unterforderte) Schauspieler, schafft es jedoch nur, insgesamt betrachtet seelenlose Genre-Mittelprächtigkeit darzubieten, die man ganz schnell wieder vergisst. Bildformat: 2,35:1. Mit Aaron Eckhart, Carice van Houten, Catalina Sandino Moreno, David Mazouz u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

Details
Ähnliche Filme