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1815: Der junge Mönch Tomas Alcala stößt in der verbotenen Kammer seiner Abtei auf eine Zauber-Kugel, die die beiden weiblichen Dämonen Munkar und Nakir gefangen hält. Durch ein Versehen werden die Sukkubi nun befreit, die prompt durch ein Zeitloch ins 21. Jahrhundert flüchten, wo sie als Prostituierte getarnt notgeile Kerle aufreißen und ihnen das Blut aussaugen. Tomas reist den beiden Vampir-Schlampen mit einem magischen Dolch im Gepäck hinterher, um ihre Killing Spree zu stoppen und sie wieder in ihr magisches Verlies zu befördern. Dummerweise ist das eine Aufgabe, die nur ein Heiliger vollbringen kann und so hat Tomas gegen Mumpel und Tapir zunächst ganz schlechte Karten. Die Polizistin Rachel, die einige der seltsamen Todesfälle bearbeitet, wird schon bald in den übernatürlichen Hokuspokus verwickelt und schließt sich dem Mönch bei der Jagd auf die Dämonen an... "Saint Sinner" ist ein zwar relativ aufwendig gemachter, inhaltlich aber nur mehr trivialer Fernsehfilm, der sich groß und breit mit dem klangvollen Namen Clive Barkers als ausführender Produzent und Story-Lieferant schmückt, um sein Publikum zu ziehen... und dieses besagte Name-Dropping ist auch allemal notwendig, denn warum sonst sollte sich irgendjemand diesen voller schlechter Dialoge und durchgenudelter Zeitreise-Motive steckenden Fantasy-Mumpitz bitteschön überhaupt antun? An solchen Ich-jage-meinen-Widersacher-quer-durch-die-Jahrhunderte-Stoffen dürfte man sich ja wohl längst sattgesehen haben, zumal es mit "Terminator" und "Warlock -Satans Sohn" schon lange, lange vorher einige bessere Kino-Exemplare dieser Gattung gab, mit denen "Saint Sinner" als banale Flimmerkisten-Variante trotz eines gewissen produktions-technischen Aufwands keinesfalls konkurieren kann. Den typischen Clive Barker-Touch in der Ausgestaltung der Geschichte sucht man dann auch vergeblich, was darauf schließen lässt, dass der Genre-Papst die Outline der Handlung mal eben auf die Schnelle zwischen Frühstück und Mittagessen runtergerissen haben dürfte... was zugegeben aber auch der maximale Zeitaufwand gewesen ist, den dieser Mumpitz verdient hat. Trotz des beachtlichen Tempos, mit dem Regisseur Joshua Butler die Geschichte förmlich voranpeitscht, kommt da schnell Langeweile auf, ganz einfach, weil das alles schon so elendig abgegriffen ist und der Plot an sich auch nur olle Erzähl-Standards bedient. Lediglich in den F/X-Sequenzen tendiert die Chose weniger in Richtung seichten TV-Entertainments, sondern eher zum reinen Ekel-Horror hin und überrascht in den Fütterungs-Sequenzen mit kruden Details und Latex-Tricks, die man sich auch gut in einem der späteren "Hellraiser"-Sequels vorstellen könnte. Auf der anderen Seite törnt "Saint Sinner" einen dann aber zu Beginn doch mächtig mit ein wenig homoerotischem Kloster-Feeling (aber ohne obligate Selbstgeißelungen!) und später dann mit viel hirnerweichendem Overacting der beiden Dämonen-Weiber ab, die ausschließlich dumme Scheisse labern und einem mit ihrem hysterischen Cracknutten-Getue arg auf die Nuss gehen. Das dabei zum Einsatz kommende Rotz- und Eiter-Make Up der Darstellerinnen mit einem Hauch trockenen Herpes scheint mir für zwei Möchtegern-Sexbomben dann zudem auch eher fehl am Platz zu sein. Nun ja, "Saint Sinner" wäre sicherlich besser - und weitaus weniger peinlich - geworden, wenn Clive Barker selbst inszeniert hätte, aber die Zeiten, als noch innovative Genre-Highlights wie "Cabal - Die Brut der Nacht" und "Lord of Illusions" auf seine Kappe gingen, sind wohl endgültig vorbei. Das einzig wirklich Positive, das mir zu "Saint Sinner" einfällt, ist dann auch der Umstand, dass das Ganze nicht auch noch als Pilotfilm fungiert und man hier glücklicherweise KEINE Serie nachgeschoben hat...

3/10

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