Review

Gesamtbesprechung

iHaveCNit: Tempel (2016)

Serienzeit war angesagt – also habe ich mir mal überlegt, was sich dazu eignet, an einem Abend durchzuschauen. Die kurze Miniserie „Tempel“ mit Ken Duken, die vom zdf produziert wurde und auf dem Spartenkanal zdf neo gezeigt worden ist. Ich habe die Serie schon damals angefangen, musste aber abbrechen, weswegen sich der Heimkinorelease im letzten Dezember dafür gut geeignet hat, auch wenn die Serie auf Abruf in der Mediathek bereit steht.

Kurze Übersicht:

6 Folgen

1. Nur ein Kampf
2. Willkommen im Club
3. Sterbehilfe für eine Leiche
4. Im Visier des Bösen
5. Von Angesicht zu Angesicht
6. Falscher Frieden

Dauer je Folge: jeweils 30 Minuten

Darsteller: Ken Duken, Michelle Barthel, Thomas Thieme, Antje Traue, Chiara Schoras, Aleksandar Jovanovic, uvm.

Worum geht’s hier ?

Mark Tempel war früher Profiboxer, doch nun arbeitet er als Altenpfleger und wohnt im Berliner Stadtteil Wedding mit seiner im Rollstuhl sitzenden Frau und seiner Tochter. Finanziell sieht es für ihn weniger rosig aus. Als dann noch von Privatinvestoren die Mieter des Weddinger Kiez aus ihren Wohnungen getrieben werden sollen und hier auch die Wohnung von Mark gestürmt wird, kommt der Kontakt zu seiner ehemaligen Boxerszene gerade recht und er muss auf alten kriminellen Pfaden wandeln, um seine Familie und seinen Kiez zu rächen.

Meine Meinung:

Gehen wir einfach mal durch, was wir hier alles in 180 Minuten Laufzeit präsentiert bekommen: Crimedrama, Boxerdrama, Familiendrama, Charakterstudie und Milieustudie. Das wird alles packend und sehr stimmig inszeniert. Man kommt nicht um eine Definition von „German Noir“ herum, die man hier vorfindet. Und durch Inszenierung, Hauptcharakter und dem Weg, auf dem er wandelt, finde ich es sogar passend, ihn mit Nicolas Winding-Refns Filmen „Drive“, „Pusher 1-3“ oder auch „Only God Forgives“ in einer Reihe zu nennen, denn der Stil passt auf jeden Fall zusammen. Der Hammer in dieser Serie ist aber neben den ganzen großartigen Nebenrollen der gute Ken Duken, der alles durchmachen muss und sich in einer emotionalen Achterbahnfahrt befindet. Die Serie baut in seiner Kürze dann auch einen in sich stimmigen und leicht komplexen Plot auf, der etwas genretypisch und formelhaft abläuft, aber spannend genug bleibt. Es wird ein gutes Bild vom Kiez gezeichnet, um ein Gefühl der Nähe und stimmiger Atmosphäre zu erzeugen. Es wird gefühlvoll, spannend, aber auch an mancher Stelle sehr blutig. Dennoch muss ich sagen, dass mir „4 Blocks“ aus dem letzten Jahr ein bisschen besser gefallen hat. Und „Tempel“ hat das Problem, mit einem Cliffhanger auf eine 2. Staffel zuzusteuern, die es leider nicht geben wird – so wirkt die Serie nicht rund in sich selbst abgeschlossen.

„Tempel“ - My First Complete Look – 8/10 Punkte.

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