"Der Fluch von Darkness Falls" spielt mit der berühmt-berüchtigten Kinderangst vor der Dunkelheit. Hat wohl jeder durchgemacht und deshalb kann man sich anfangs auch schön gruseln, wenn ein kleines Kind im Dunkel seines Zimmers Schattengestalten sieht und düstere Geräusche vernimmt. Da uns aber spätestens mit Einsetzen der Pubertät klar wurde, dass es nichts zu fürchten gibt, wenn das Licht ausgeht, braucht der Film noch ein weiteres Element - eine wirkliche Gefahr. Diese wird hier von der Zahnfee verkörpert, ein Geschöpf der Nacht, dessen Geschichte im Prolog erzählt wird.
Jedes Kind, dass seinen letzten Milchzahn verliert, bekommt nächtens Besuch von ihr und darf danach ungestört weiter leben - vorausgesetzt es hat die Besucherin nicht gesehen. Andernfalls hat es sein Leben verwirkt, da sie nicht gesehen werden will und jeden Augenzeuge auch postwendend zur Strecke bringt.
Die Hauptfigur ist Kyle, der in seiner Kindheit eine unangenehme Begegnung mit der Zahnfee hatte, nach der ihm sowohl ein Muttermord als auch psychische Instabilität angehängt wurden. Seit dieser Nacht ist er auf der Flucht vor der Dunkelheit, denn solange er im Licht ist, kann ihm die Zahnfee nichts anhaben. Er nun soll dem Sohn einer alten Schulfreundin helfen, seine Nachtangst zu überwinden.
In der ersten Hälfte baut der Film den Spannungsbogen sehr gut auf und unterhält den Zuschauer mit einigen gut getimten Schocks. Besonders gelungen ist dabei der Vorspann, in dem die Wandlung der gutmütigen Matilda Dixon in das lichtscheue Nachtgeschöpf erzählt wird. Und auch die ersten Auftritte der Zahnfee lassen den Zuschauer die Sessellehnen noch ordentlich malträtieren.
Leider beginnt der Film so ab der Mitte deutlich zu schwächeln - aus dem unberechenbaren Gruselfilm wird ein ziemlich vorhersehbarer Slasher, der ab und an sogar die Grenze zur Lächerlichkeit überschreitet. Der Zuschauer bekommt die Zahnfee jetzt auch näher und länger zu sehen, was in diesem Fall einem Todesurteil für die aufgebaute Spannung gleich kommt. Die Maskenbildner haben hier einfach auf der ganzen Linie versagt, indem sie eine 08/15 - Monstermaske entwarfen, die nicht mal im Ansatz den Erwartungen des Zuschauers entspricht. Wenn man sich dann gegen Ende hin, durch ein paar Logik- und Handlungslücken gekämpft hat, wird man auch noch mit einem absolut armen CGI-Showdown abgespeist.
Schade, dass die zweite Hälfte von "Darkness Falls" die Erwartungen nicht halten kann, denn die Idee, sowie die unheimliche Spannung, sobald es dunkel wird und die Stimme der Zahnfee zu hören ist, kann man durchaus als gelungen bezeichnen. So hängt der Film zwischen zwei Genres in der Luft und kann sich nicht richtig entscheiden, welches ihm besser steht. Trotzdem kann man sich das Ganze ruhig mal für einen netten Gruselabend aus der Videothek leihen.
Gerade noch 6/10.