Barry Seal - Only in America (2017)

Tom Cruise als CIA-Fliegerass...07.04.2018

Die besten Geschichten schreibt das wahre Leben, auch wenn ich den Hinweis „based on a true story“ auf dem DVD-Cover nicht so gerne sehe. Hier aber ist er angebracht, denn Tom Cruise spielt den real existierenden und famosen Piloten Barry Seal, der von der Zivilluftfahrt für die CIA abgeworben wird. Sein Auftrag ist einfach: aus dem Flieger heraus Bilder von südamerikanischen Militärlagern machen und in die USA zurückkehren, da in den Achtzigern noch keine anderen Methoden der Bildbeschaffung existierten. Der Pilot indes ist kein dummer und denkt sich: warum leer zurückfliegen...und so nimmt das Schicksal seinen Lauf, der Mann macht einen Haufen Geld, die Ereignisse werden immer irrwitziger, und am Ende hat man sich mit den falschen Leuten ins Bett gelegt.

Der Film ist wie gemacht für Tom Cruise, der sich, etwas dicker geworden ( der echte Barry Seal war auch ein Hamsterbäckchen ) , mit seinem immer noch jungenhaften Grinsen aus mancher Klemme befreien kann. In der Machart sehr erfreulich, da man sich zurückversetzt fühlt in die späten siebziger / frühen Achtziger Jahre, die Ereignisse der Reagan-Contra-Affaire werden nochmals aufgerollt, man sieht, wie sich Drogenschmuggel lohnen kann und wieviel Geld man damit verdient...und was das wiederum für Probleme mit sich bringt. Alles ist mit leichter Hand inszeniert, wirkt bis zur letzten Viertelstunde recht flockig, doch da wird man dann als Zuseher auf den Boden der Realität zurückgeholt. Lerne, oh Leser: wenn Du für kolumbianische Kartelle arbeitest, kommst Du aus der Nummer nicht mehr lebend raus.

Darstellerisch ist das ein reines Cruise-Vehikel, und das ist auch gut so, denn Filme wie dieser leben alleine durch den Hauptdarsteller. Man hat ihm scheinbar die Story auf den Leib geschneidert, um wieder einen Erfolg an der Kinokasse zu landen, indes ist das kein Film für die ganze Familie, mit all den Drogen...Action ist hier wenig, aber um Action geht es auch gar nicht, sondern darum, wie sich eine simple Aufgabe zu einem Wahnsinnsunternehmen aufbläht, um aufgrund der unfassbaren Dummheit einer Person dann doch zu scheitern...das alles pendelt zwischen Scarface, Wall Street und dem typischen Spionagesujet, ist reichlich unterhaltsam, spannend noch dazu, daher erfreulich anzusehen und nur positiv zu bewerten – 8/10.