Halle Berry fährt weiter Richtung B-Movie...03.02.2018
Sie war mal ein echter Kassenmagnet, sie sieht auch immer noch gut aus, doch Glück bei der Rollenwahl hat sie nicht – Halle Berry. Hier gibt sie eine alleinerziehende Mutter, deren Sohn in einem Vergnügungspark entführt wird – und sie hängt sich mit dem Auto an das Auto der Entführer. So fährt man dahin, und einige Zeit später kommt es zum Showdown daheim bei Entführers...die sind gesichtsloser White Trailer Trash.
Die Stärke des Films ist seine konsequente Reduktion auf die Verfolgungsfahrt, die auch zeitlich recht knapp umgesetzt wird. Nebenschauplätze gibt es keine, der Bub wird entführt, und am selben Abend noch ist der Film vorbei. Kurze Laufzeit, straffe Story, ein paar nette Autostunts, Halle Berry hübsch anzusehen...aber dennoch wird auch dieser Film nicht ihre Eintrittskarte in die Großproduktionen Hollywoods darstellen, denn wo man in der Tat andauernd gespart hat, ist beim nachvollziehbaren Verhalten der zentralen Figur. „Jetzt mach halt“ möchte man ihr die ganze Filmlaufzeit über zurufen, doch sie macht nicht, obwohl sie weiß, daß sie nur ganz wenige Chancen hat, den Sohn zu retten.
Stattdessen ist schon die reine Entführungsszene in der Umsetzung gut, wird aber später vom zeitlichen Ablauf ins Unrealistische gezogen, und zwar so, daß selbst der unaufmerksamste Zuseher es nicht übersehen kann. Und genau diese Fehler und die seltsamen Handlungen der Protagonistin brechen dem an sich erfreulich stringenten Film das Genick. Das ärgert nach einiger Zeit, wenn die Mutter selbst die einfachsten Wege, um ihr Kind zurückzubekommen, eben nicht geht...nur damit zumindest 91 Minuten Filmlaufzeit gefüllt werden. Schade, denn die Ausgangslage ist nachvollziehbar, vor allem, wenn man selbst ein Kind hat...so eben nur ein sehr durchschnittlicher Streifen, dem man seitens der Regie nichts, seitens des Drehbuchs aber vieles vorwerfen kann...6/10.