Review

iHaveCNit: Kidnap (2017)

Seit 2014 ist „Kidnap“ bereits abgedreht, doch aufgrund diverser wirtschaftlicher Begebenheiten eines insolventen Produktionsstudios hat es einige Zeit gedauert, bis „Kidnap“ in den USA im Kino – und bei uns direkt im Heimkino gelandet ist. Halle Berry in einem Entführungsthriller – das ist nicht wirklich neu, wenn man sich „The Call – Leg nicht auf“ ins Gedächtnis ruft. Ich habe diesen Film jedoch nicht gesehen, weswegen ich ohne Vergleichsmöglichkeiten und Voreingenommenheit den Film genießen konnte.

Das, was für viele Eltern ein Albtraum ist, wird für Karin Realität. Sie ist gerade noch mit ihrem Sohn gemeinsam im Freizeitpark unterwegs, da ist sie einen Moment abgelenkt und schon wird ihr Kind entführt. Bei ihrem Weg Richtung Ausgang kriegt sie mit, wie ihr Sohn Frankie in ein Auto gezogen wird. Anstatt Hilfe zu rufen, nimmt sie die Verfolgung auf.

„Kidnap“ ist weder „96 Hours“, noch „Speed“ - er kann aber mit seiner Prämisse und einer engagierten und guten Halle Berry punkten. Der Film nutzt die ersten Minuten, die Beziehung von Halle Berry und ihrem Filmsohn Sage Correa sehr gut aufzubauen, um einem die emotionale Tragweite klar zu machen und uns emotional mitzunehmen. Die Action über die folgenden knapp 60 Minuten ist spannend, wenn auch nicht immer handwerklich einwandfrei inszeniert. (Stichwort: Wackelkameraoptik, Schnittgewitter) So manchmal wiederholt sich auch eine Halle Berry dabei, die Eindringlichkeit der Situation klar zu machen. Unklar bleibt jedoch sehr stark der wirkliche Hintergrund der Entführer, der am Ende auch nur zu dick aufgetragen durch einen Off-Kommentar eines Radiosprechers aufgeklärt werden soll, aber letzten Endes sehr unlogisch ist, weil das bisher bis auf unzählige Vermisstenanzeigen in der örtlichen Polizeidienststelle nicht thematisiert worden ist „Kidnap“ lässt viele Potentiale erkennen, die er leider nicht nutzen konnte – weder handwerklich noch erzählerisch. Was bleibt ist eine gute Halle Berry in einem spannenden Entführungsthriller, der über seine Laufzeit keine Längen aufweist.

„Kidnap“ - My First Look – 7/10 Punkte.

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