4
Never trust the hype! Nichts da mit "superintelligenter Horrorthriller". Mir gefielen die vielen kleinen Anspielungen auf den heute oftmals noch latenten Rassismus in den USA, wie ihn die Afroamerikaner tagtäglich erleben, oder auch die aufgesetzte Political Correctness und sich ständig nervös entschuldigende Kaukasier im krassen Widerspruch dazu. Auch die letzte halbe Stunde, in der endlich mal etwas passiert und sämtliche Akteure ihr wahres Gesicht zeigen und ihre Motive offenbaren, ist nicht so verkehrt. Nur leider macht in diesem Fall ein flottes, passables Finale nicht die überaus langweilige, zähe erste Stunde ungeschehen, die ihm vorausgeht. Das hätte man wirklich alles knackiger und mit mehr Thrill gestalten müssen. Und die Auflösung der Geschichte kann der Zuschauer auch bereits relativ früh erahnen. Wie so oft heute im Genre: Gute Ansätze, aber da wäre noch so viel mehr möglich gewesen.
6
Als einer der Protagonisten auf dem Polizeirevier seine schlimmsten Befürchtungen zum Verschwinden seines Freundes mitteilt, erntet er ob der Klischees nur schallendes Gelächter. Das Problem: es trifft alles ziemlich genau so ein. Der meistgehypte Genrefilm des Jahres ist nämlich im Kern ein erzkonservativer Standard-Horrortrash, dessen Geschichte nicht mal wirklich Sinn macht und der es nur seiner hervorragenden Besetzung zu verdanken hat, dass er so unerwartet ernst genommen wurde – und natürlich dem Rassismusthema. Dies spielt er auch wenig subtil aus, was – insbesondere in den USA – wohl auch seinen Erfolg beim breiten Publikum ausmacht. Eine smarte Satire findet man hier nicht, eher einen anfangs noch beunruhigenden, dann aber nur noch mäßig spannenden Thriller nach bekannten Genreregeln mit ein paar sanften Twists und sozialkritischen Obertönen. Bei weitem kein schlechter Film, aber auch keinesfalls die Genreperle, die viele Kritiker darin sehen.
7
Unnötiger Hype um einen mittelmäßigen Film. Die Handlung fängt interessant an und bietet mysteriöse Szenen, die man sich nicht ganz erklären kann, die Auflösung gegen Ende ist aber auf Trash Niveau.Trotzdem bietet der Film einige gute Szenen, wie die Idee mit der Hypnotisierung, dafür ist die Rache am Ende zu schlicht geraten. Aber verrückte Momente gibt es trotzdem noch genug, so dass ich den Film im oberen Mittelfeld ansiedle, aber richtig gruselig wird es nie. Schauspielerisch ist alles auf hohem Niveau, einige lustige Momente sind auch gelungen. Wer richtigen Horror sucht, wird hier enttäuscht werden, dafür ist der Film etwas zu unentschlossen.