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Chris und Rose sind ein Paar. Chris ist schwarz und Rose ist weiß. Ein Besuch bei Roses Eltern am Land steht an. Chris hat gewisse Bedenken, weil Mama und Papa nicht über seine Hautfarbe informiert sind. Das Kennenlernen verläuft gut, die Eltern geben sich weltoffen und gut statuiert. Und doch beschleicht Chris der Zweifel, dass irgendetwas in der ländlichen Idylle nicht stimmt. Alle Bediensteten sind schwarz und verhalten sich äußerst ungewöhnlich, unterwürfig und wie ferngesteuert...

Trotz Rassenthematik erwartet uns mit GET OUT keine einfühlsame Milieustudie á la MOONLIGHT. Der Horror schleicht auf leisen Sohlen. Ähnlich wie bei dem Neo-Schocker IT FOLLOWS pirschen sich Unbehagen und Gänsehaut ganz langsam an, lassen sich Zeit den Zuschauer zu umzingeln, schlagen dann zu, um in das verrückteste Nazi-Experiment seit HUMAN CENTIPEDE zu münden.
Dass Regisseur Jordan Peele (KEANU) aus dem Comedybereich kommt, merkt man. So stellt die eine Hälfte des Komikerduos „Key and Peele“ sein Faible für sadistischen, pechschwarzen Humor unter Beweis. Im wahrsten Sinne des Wortes: das Rassenthema ist allgegenwärtig. Und doch geht der Punkt an Peele, wenn man sich als Weißer in seinem Klischeedenken ertappt fühlt.

Afroamerikaner, die sich verhalten wie vor der Zeit von Martin Luther King und Rosa Parks und die Bayerns Innenminister Joachim Herrmann wohlmöglich als „Vorzeigeneger“ bezeichnen würde. Eine Psychologen-Mutter, die das Handwerk der Konditionierung perfekt beherrscht. Verschwörerische Aktivitäten wie bei ROSEMARIES BABY. Ein „Wo bin ich denn hier gelandet“-Faktor á la A CURE FOR WELLNESS.
GET OUT kann man wegen der Schwarzweiß-Thematik kontrovers diskutieren, muss man aber nicht. Zu übertrieben wird das Thema behandelt, ähnlich einer Farce, so dass am Ende keine Spur mehr von Ernsthaftigkeit zu spüren ist und sich die Anflüge von Rassismus in wohliges Torture-/Sleaze-Feeling auflösen.

Mit Daniel Kanluuya (SICARIO, KICK-ASS 2), Catherine Keener (BEING JOHN MALKOVICH, LIVING IN OBLIVION) und Bradley Whitford (CABIN IN THE WOODS, BILLY MADISON).

“Schwarz ist das neue Weiß.” (fragwürdiges Zitat eines konservativen Weißen)

Fazit:
Rassismus und Gehirnwäsche. Blaxploitation, wie er nicht besser in unsere Zeit passen könnte.

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