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Der Kreis scheint sich zu schließen, denn der 1926 geborene Roger Corman produzierte anno 1975 „Frankensteins Todes-Rennen“ und gleichermaßen vorliegendes Reboot, welches dem Original näher kommt als etwa das Remake „Death Race“ von 2008.
„Death Race 2050“ ist allerdings mehr Kopie, als ein eigenständiger Ableger.

Die United Corporations of America, veranstalten unter der Leitung von Chairman (Malcolm McDowell) ihr alljährliches Todesrennen für das unbedarfte Volk. Frankenstein (Manu Bennett), der beim Publikum sehr beliebt ist, gewann bereits viermal, doch in diesem Jahr müssen die Fahrer mit Copiloten antreten.
Und noch ahnt Frankenstein nicht, was seine Beifahrerin Annie (Marci Miller) im Schilde führt…

Wie seinerzeit Regisseur Paul Bartel stand auch G.J. Echternkamp augenscheinlich wenig Geld zur Verfügung, was bestenfalls ein wenig Charme entstehen lässt.
Nur leider äußert sich dies mit unzähligen Explosionen per unterdurchschnittlichen CGI und einer Menge Greenscreen, sobald Fahrer im Innern des Fahrzeugs zu sehen sind.
Zwar sehen einige Fahrzeuge recht stylisch aus, doch mangelt es diesen an Gimmicks oder speziellen Ausstattungen, wonach diverse Verfolgungen schlicht nach austauschbarem Autorennen aussehen.

Zudem orientiert man sich stark an Arcade-Spielen. Bei getöteten Passanten werden Sonderpunkte eingeblendet und auch zwischendurch erscheinen die Spielstände großflächig auf dem Bildschirm. Die Vorstellung der Fahrer erfolgt durch zwei Moderatoren, die quasi durch die Rennetappen führen und ab und an mit bissigen Kommentaren um die Ecke kommen, wogegen der Bösewicht in Form des Veranstalters bis auf zwei, drei ironische Bemerkungen unterentwickelt bleibt.

Allerdings taugt Frankenstein demgegenüber nur bedingt als Sympathieträger, denn der wortkarge Fahrer offenbart keine mitreißende Motivation für die Rennteilnahme, noch zeichnet er sich durch andere positive Eigenschaften aus. Mal abgesehen vom brisanten Ausweichmanöver aufgrund einer spielenden Katze auf der Strecke.

Spannung kommt bei alledem nur minimal auf, Abläufe sind vorhersehbar, selbst der Showdown vermag die Dramaturgie nicht zu intensivieren. Die Spitzen gegenüber Virtual Reality verpuffen nahezu komplett, angedeutete Gesellschaftskritik bleibt weitgehend harmlos und oberflächlich, allerdings sollte man bei Einblendungen diverser Rennorte („Washington D.C., ehemals Dubai“) aufmerksam bleiben.

Während der Humor nur selten zieht, überzeugen immerhin ein paar Gewalteinlagen in Form von zahlreichen geplätteten Körpern und einigen Körperteilungen, bei denen nicht selten Innereien auf der Motorhaube landen. Performt wird okay, viele Mimen neigen aufgrund der absurden Figuren zum Overacting, wobei Manu Bennett als Frankenstein am ehesten überzeugt.
Wer das Original kennt, bekommt hiermit einen Abklatsch serviert, der zwar temporeich und kurzweilig ausfällt, jedoch weitgehend uninspiriert bleibt und sich kaum Eigeninitiative zutraut.
5 von 10

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