Review
von Leimbacher-Mario
Rain Girl
Ein autistisches (?) Mädchen ist riesiger Star Trek-Fan, kann vor allem Spock sehr gut verstehen und schreibt ein starkes, episches Script für einen Drehbuchwettbewerb zu ihrem Lieblingsfranchise. Da sie die postalische Deadline verpasst, macht sie sich spontan, mutig und (fast) alleine auf einen Roadtrip nach Los Angeles, um ihr Script noch rechtzeitig in den Paramount Studios abzuliefern...
Was klingt wie eine Mischung aus „Rain Man“, „Big Bang Theory“ und „Einer flog über's Kuckucksnest“ ist... auch ziemlich genau das?! Was ja gar nicht schlimm ist, denn „Please Stand By“ funktioniert. Filme mit „nicht normalen“ Protagonisten sieht man eh viel zu selten, ich glaube die „Krankheit“ bzw. der Zustand und das Verhalten wurde ziemlich gut getroffen und vor allem Fanning spielt das wahnsinnig toll. Einzelne Punkte kann man sich zwar früh denken, die Schablone wird schon in etwa wie erwartet abgearbeitet und allzu spektakulär gerät das Ganze nicht, Tränen fließen hier glaube ich bei niemandem. Aber auch das passt und spricht fast schon für diese bodenständige, ehrliche, denkbare Story. Zudem sind die Nebenfiguren klasse besetzt und es ist ganz nebenbei noch eine treffende Zelebration des Fansein und der Kraft von Unterhaltung, Fiktion und Star Trek. Kirk und der Crew gefällt das. Und in unseren Herzen hat die Kleine den Contest schon früh für sich entschieden.
Fazit: ein schöner, ungewöhnlicher Roadmovie über ein ganz besonderes Mädchen, Kreativität, Mut und die unendlichen Weiten unserer Welt. Einfach, schön, einfach schön. Angenehmes US-Indie-Kino. Ohne Kitsch und Glamour, mit Herz und spitzen Ohren.