Review

Viele kleine Schritte für die NASA, ein großer für die schwarze Bevölkerung

Die wahren Helden bleiben eh im Verborgenen. Klingt fast wie ein weises Sprichwort. Zum Glück trifft das nun nicht mehr auf die drei bezaubernden Protagonistinnen aus "Hidden Figures" zu. Der auf wahren Begebenheiten beruhende Film handelt von drei afroamerikanischen Mathematikerinnen Anfang der 60er, die keinen kleinen Teil zur Berechnung des US-Space Programms beigetragen haben, für Gleichstellung & Gleichberechtigung kämpften & die erst jetzt zu ihrer wohlverdienten Ehre kommen. Längst überfällig, leider wieder/immer noch aktuell, das Fliegen ins All bleibt faszinierend. Manchmal wirkt der Film zwar etwas spannungsarm, wie eine brave Mischung aus "Apollo 13" & "The Help" - doch eine die in der Seele gut tut. Schöner & ehrlicher kann Kitsch kaum sein. Kann man nicht nicht mögen. 

Die drei dunkelhäutigen Ladies sind der absolute Hammer - sowohl in echt wie auch im Film. Kraftvoll, würdevoll, extrem schlau. Ein Trio voller Mut, Lebensfreude & echten amerikanischen Tugenden. Alle drei Darstellerinnen machen ihre Sache hervorragend & man kann kaum eine hervorheben. Etwas schade, dass man nur über eine der drei privat etwas mehr erfährt, was jedoch nicht heißen soll, dass die zwei anderen Damen blass oder eindimensional bleiben. Ganz im Gegenteil. Hier wirken Mathe & Raumfahrt so cool wie lange nicht mehr. "Hidden Figures" ist kein bisschen aufdringlich oder zu aufgesetzt, er macht einfach enorm Spaß. 

Schon jetzt einer der wichtigeren Filme überhaupt für die schwarze Bevölkerung. Zudem eine der spritzigsten Biographien, selbst wenn er dies nur in Teilen ist. Und wenn ein ungewöhnlich aber wundervoll kombinierter Soundtrack aus Hans Zimmer & Pharrell Williams (!) nur das i-Tüpfelchen auf einem breit besetzten & stark gespielten Schokokuchen von Film ist, weiß man, dass er einem nicht nur den Tag versüßt. Eher die ganze Woche. Und wertvoll für die komplette Familie, das komplette Land, die komplette Welt ist.

Fazit: nach "Der Marsianer" der nächste NASA-Feel Good-Film... nur diesmal mit zutiefst menschlichem, wahrem Kern & drei bisher unbekannten Heldinnen, deren späte Anerkennung ansteckend gut tut. Nie vollständig spannend, aber (leider) immer (noch) verdammt wichtig. Danke Ladies!

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