Aurora und Jim sind zwei Passagiere an Bord eines Raumschiffs, das sie zu einem neuen Leben auf einem anderen Planeten bringen soll. Doch ihre Reise nimmt plötzlich eine lebensbedrohliche Wendung. Denn die Schlafkammern, in denen sie liegen, wecken sie auf unerklärliche Weise viel zu früh auf – 90 Jahre ehe sie ihr Ziel erreicht haben werden. Während Jim und Aurora versuchen, hinter das Geheimnis dieser Fehlfunktion zu kommen, fühlen sie sich mehr und mehr zueinander hingezogen. Doch dann werden sie von dem unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch des Raumschiffs bedroht und entdecken den wahren Grund, warum sie aufgewacht sind (Zitat Sony Pictures).
Was hatten wir nicht schon alles für mehr oder weniger gut gelungene philosophierende Space-Opera-Robinsonaden? Früher mal „Lautlos im Weltraum“ oder „Saturn 3“, in letzter Zeit „Gravity“ oder „Der Marsianer“. So frech wie hier wurde allerdings noch nie ein Science-Fiction-Publikum hinters Licht geführt, denn ohne Zweifel würde „Passengers“ auch ohne Raumschiff, Sternenflug und Hyperschlafkapseln, also ohne der ganzen (zugegebenermaßen perfekt gemachten) visuellen Brautbeigabe funktionieren: und zwar als lupenreine Romanze, als „Schlaflos im Weltall“, wie ein anderer Kritiker so treffend schrieb, oder als Neuauflage von „Titantic“, nur ohne Dampfschiff und Eisberg. Mit Jennifer Lawrence und Chris Pratt konnte man sich nämlich zweier momentan ganz angesagter Schauspieler bedienen, die eigentlich schon alleine durch ihre bloße Anwesenheit das Publikum ziehen – egal was auf der Mogelpackung draufstehen würde (vgl. den auf Action gebürsteten Trailer zu „Passengers“ oder oben zitierten Cover-Text). Doch leider reichte den Machern von „Passengers“ der Only-Romance-Aspekt nicht und so lässt man den Eisberg dann doch noch auftauchen und das Ganze in einem ach-so-typischen Katastrophen- und Effekte-Gewitter-Spektakel enden. Das zeigt zwar eindrucksvoll, was momentan am Rechner alles möglich gemacht werden kann, ist aber wie so vieles heute aus Hollywood recht seelenlos und steril. Schade, von Morten Tyldum und „Passengers“ hatte man sich definitiv mehr erhofft. Bildformat: 2,35:1. Dann nur noch mit Martin Sheen und Laurence Fishburne.
© Selbstverlag Frank Trebbin