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Es sollte wohl die Richtung von „Natural Born Killers“ einschlagen, was Regisseur Cameron Casey mit seinem Langfilmdebüt in die Wege leitete. Doch zwischen schräger Romanze, blutigen Einlagen und merkwürdigen Humoreinschüben kommt vor allem die Spannung zu kurz.

Daisy wurde als Kind missbraucht, doch sie und ihrem Bruder gelang die Beseitigung ihres Peinigers. Seither jagen sie regelmäßig Menschen, um diese anschließend zu verspeisen. John Doe hasst Frauen mit Tattoos, welche er direkt nach dem Geschlechtsakt tötet. Als John auf Daisy trifft, scheint sich eine außergewöhnliche Liaison anzubahnen, denn noch ahnt niemand von den düsteren Geheimnissen des anderen…

Treffen sich zwei Killer, - beide tot. Nicht erst seit „Bonny und Clyde“ bietet die Fusion zweier Krimineller Stoff für zuweilen spannende, manchmal auch lustige Unterhaltung.
Casey schien derweil unsicher, in welche Richtung sein Werk tendieren sollte.
Zwar konzentriert sich die Erzählung deutlich auf die beiden Hauptfiguren und Phasen der Annäherung sind in Ansätzen nicht uninteressant zu verfolgen, doch ein Großteil der schwachen Dialoge und eine gehörige Anzahl redundanter Szenen hemmen regelmäßig den Erzählfluss.

So ist das anfangs interessant, als John kurz nach dem Ableben eines Opfers auf der Gitarre zupft und ein paar treffende Zeilen zur Situation ablässt, doch nach einigen Einsätzen dreht sich die Sache im Kreis. Im Gegenteil. Es mutet peinlich an, wenn für einen kleinen Song Rückblicke mit Szenen zusammen geschnitten werden, die sich erst vor zehn Minuten ereignet haben.
Zudem mangelt es an skurrilen Begebenheiten, die so ein ungewöhnliches Paar eigentlich erzeugen müsste, doch in trauter Zweisamkeit geben die zwei ein beinahe erschreckend normales Durchschnittspaar ab, bei dem die eigentlich obligatorischen Extremsituationen bis gegen Ende ausbleiben.

Immerhin wird ab und an etwas Blut vergossen, einige Male sticht ein Messer zu, es gibt einen Kehlenschnitt, anbei wird Fleisch zerhackt, ein Unterarm abgetrennt und ein Pflock im Bauch platziert, was alles ohne Computer in Szene gesetzt ist. Die zwei, drei Softsexszenen mit Darstellerinnen aus der Pornobranche reißen allerdings nichts, was nicht zuletzt am schwachen Timing und der unsicheren Kamera liegen dürfte. Aber nicht nur diesbezüglich fehlt das Gespür fürs Wesentliche.

Mit 104 Minuten Laufzeit ist der Streifen deutlich zu lang ausgefallen, da sich speziell die erste Stunde extrem hinzieht. Aber auch danach sind spannende Einlagen Mangelware, während der Showdown nur minimal mitfiebern lässt und schließlich mit einem Ende aufwartet, welches nicht wirklich zufrieden stellt. Darstellerisch wird maximal durchschnittlich performt, handwerklich befindet man sich deutlich darunter.

Alles in allem ein leicht blutiges Liebesabenteuer, welches die Chance verspielt, mit wahnwitzigen Ideen oder bizarren Einfällen zu unterhalten. „Appetites“ liefert beides nicht, bleibt damit hinter seinen Möglichkeiten und dümpelt die meiste Zeit vor sich hin, anstatt zwischendurch auf die eine oder andere Weise Gas zu geben.
3,5 von 10

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