Nach „Der Diamantencop“ und „Big Mamas Haus“ die nächste mittelmäßige Komödie in der „Bad Boys“-Star Martin Lawrence einen Cop abgibt? Fast, denn in „National Security“ fliegt er schon zu Beginn, dank seiner großen Schnauze, von der Polizeiakademie und muss sich von nun an als Wachmann durchschlagen. Bevor es dazu kommt trifft er aber auf den Polizisten Hank Rafferty (Steve Zahn), der auf tragische Art die Ermordung seines Partners mit ansehen musste und mit Earl Montgomery aneinander gerät. In Folge eines Missverständnisses erweckt er den Eindruck den unschuldigen Schwarzen zu verprügeln, was ihn seinen Job kostet. Was macht er? Genau, als Wachmann bei der selben Firma anheuern!
„National Security“ ist ein astreines Buddymovie im Stil von „Lethal Weapon“, bei der zwei völlig unterschiedliche Charakter aufeinander treffen, die sich zwar nicht ausstehen können, aber dasselbe Ziel verfolgen: Die Kriminellen zur Strecke zu bringen. Regisseur Dennis Dugan inszenierte dabei überraschend altmodisch und lässt den Film so einen 80er Jahre Flair entwickeln, was vor allem den fast ausschließlich „handgemachten“ Actionszenen anzusehen ist, die recht spektakulär ausfallen und dank gut gewählter Perspektiven optisch mehr als nur zufrieden stellen. Auch die Schießereien, bei denen Earl mit einer etwas zu großkalibrigen Waffe um sich ballert, sind durchweg als gelungen zu bezeichnen und bieten sogar ein paar optische Schmankerl, die bis dato von Martin Lawrence nur in „Bad Boys“ zu sehen waren. Der Blechschaden ist auf jeden Fall enorm und die Luft außergewöhnlich bleihaltig für eine Actionkomödie des 2003. Zwar wird dabei ständig auf PG 13 Niveau inszeniert, aber fällt das hier nicht so negativ ins Gewicht, wie bei anderen verwandten Werken der letzten Zeit.
Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern Martin Lawrence und Steve Zahn stimmt, denn sie harmonieren fast wie ein eingespieltes Duo, bei der sich Zahns Unerfahrenheit in Actionszenen nur etwas negativ bemerkbar macht. Den sich ständig schwer zusammenreißenden Cop, der vom anhänglichen Earl (welcher ihn von einem Fettnäpfchen ins nächste treten lässt) genervt wird, spielt er aber mit Bravour. Martin Lawrence kommt mit seiner großen Klappe und einer tollen Leistung in Schießereien wie Verfolgungsjagden fast an seine „Bad Boys“- Zeit heran, stört aber mit seinem all’ zu aufdringlichen Einstellung von Vorurteilen gegenüber der schwarzen Bevölkerung. Wortgefechte zwischen den beiden bleibt eher eine Seltenheit, denn die Hassliebe dominiert. Einige Gags sind wirklich zum Brüllen, kommen unerwartet und sorgen für Lachkrämpfe, während einige wenige etwas altbacken und zu klamaukig daherkommen. Der positive Anteil überwiegt aber klar, da der dreiste Earl und das oft undurchdachte Vorgehen der beiden Wachmänner viele unvorsehbare Situationen bieten.
Der Plot bleibt bei dem Film leider auf der Strecke und bleibt über weite Strecken zu vorhersehbar und eintönig. So werden die kriminellen Individuen (u.a. B-Movie-Star Eric Roberts mit schwuler Frisur) eindeutig zu wenig ausgearbeitet und durch ein Klischee des korrupten Cops ergänzt. Über das weit hergeholte Diebesgut der Gangster schweige ich mich lieber genau so aus, wie über die nicht so recht passen wollenden HipHop-Begleitung.
Fazit:
„National Security“ ist ein überraschend altmodisch (und das meine ich positiv) inszeniertes Buddymovie, dass dank treffender Gags und herrlich aufgelegter Komiker überzeugen kann. Während die Action überraschend gut inszeniert wurde, weist das Drehbuch aber deutliche Mängel auf. Für einen Videoabend aber trotzdem uneingeschränkt zu empfehlen!