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Neben den beiden "Bad Boys"-Filmen durfte Martin Lawrence (Nix zu verlieren) auch in diversen anderen Streifen den Action-Clown mit der großen Schnauze raushängen lassen. Dennoch reichte keiner dieser Filme an seine Zusammenarbeit mit Will Smith heran. Auch "National Security" nicht. Allerdings hat mir dieser Beitrag wesentlich besser gefallen als "Big Mama's Haus" oder "Der Diamanten Cop". Das liegt nicht nur an der schönen Old School-Action, sondern auch an einem Partner, der mit Lawrence harmonieren kann.

Großmaul Earl Montgomery (Martin Lawrence) redet schneller als er schießt - und fliegt deshalb in hohem Bogen von der Polizeiakademie. Damit nicht genug: Earls frecher Klappe hat der brave Cop Hank (Steve Zahn) zu verdanken, dass man ihn ebenfalls vom Dienst suspendiert. Kein Wunder, dass er Earl deshalb hasst. Doch zufälligerweise heuern beide beim gleichen Sicherheitsdienst an. Wohl oder übel müssen sie sich arrangieren. Schon bald kommen die beiden einem Schmugglerring auf die Spur und sind gezwungen, sich gegen die Killer zur Wehr zu setzen...

Hier darf man Martin Lawrence in nahezu komödiantischer Perfektion erleben, da er die besten Sprüche und Gags drauf hat. Schon allein seine Aktion auf der Bullenakademie zu Beginn ist ein Brüller. Da kann Steve Zahn (Sahara) nicht ganz mithalten, wirkt aber sympatisch und gibt zusammen mit Lawrence ein tolles Duo ab. Eric Roberts (The Specialist) ist hingegen als Schurke mit schlechter Frisur unterbeschäftigt und kann kaum Akzente setzen. Dies gelingt auch Bill Duke (Predator) und Colm Feore (Der Anschlag) nicht, wenngleich beide solide spielen.

Hart, aber immer noch der FSK 12 - Norm entsprechend, fällt in "National Security" die Action aus. Dutzende Fahrzeuge werden hier zerschrottet und genügend Bleiverbrauch sowie Explosionen sind auch vorhanden. Wenn Lawrence mit seiner Automatic-Gun ans Werk geht, sieht das nicht immer realistisch aus, ist aber von Regisseur Dennis Dugan (Big Daddy) ordentlich in Szene gesetzt worden. Bei der Inszenierung hat man glücklicherweise nicht auf stylische und schnelle Sequenzen gesetzt, weshalb die Action hier in bester 80er Jahre - Manier abgewickelt wird. Doch "National Security" lebt nicht nur von der altmodischen Action sondern auch von unzähligen Gags. Die besten davon gehen natürlich auf das Konto von Martin Lawrence, da der Großteil seiner Dialoge einfach zum weglachen sind. Hinzu kommt noch gut eingesetzte Situationskomik, die Lawrence und Zahn bestens unterstützt. So reiten sich die beiden Aushilfs-Bullen mehr oder weniger ungewollt von einer Katastrophe in die nächste. Selbstverständlich können bei dem ganzen Gag-Feuerwerk, das hier abgefackelt wird, nicht alle Pointen landen. Aber bei der Anzahl der Gags fällt das hier nicht so sehr ins Gewicht. Die Handlung ist hingegen simpler Buddymovie-Standard und ließt sich im Prinzip wie jeder x-beliebige andere Genre-Kollege ab. Eher dient die Story nur als Mittel zum Zweck, um die beiden Hauptprotagonisten von einer aberwitzigen Situation in die andere zu befördern. Der Score geht auch in Ordnung, wohingegen die Spannung selten vorhanden ist, da sich in solch einem Film der Handlungsablauf schon zu Beginn erahnen lässt.

Somit ist "National Security" dank gut gelaunter Hauptdarsteller, guter Old School-Action, irrwitzigen Gags und Dialogen ein guter Ableger der komödiantischen Abteilung des Buddy-Genres. Schade, dass es davon nicht mehr gibt.

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