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Statt als Unterhändlerin während eines Einsatzes einen Geiselnehmer so lange zu beschwatzen, bis er ins Visier der Scharfschützen gerät, handelt die FBI-Agentin Gretchen Blair um unnötiges Blutvergießen zu verhindern auf eigene Faust und wird dafür im Anchluss von ihren Vorgesetzten geschasst. Während des nächtlichen Flugs nach Washington, wohin man sie nun strafversetzt hat, gerät Gretchen mit dem Passagier Terry ins Gespräch, der einen ziemlich nervösen Eindruck macht. Der Grund: Bei ihm handelt es sich um einen Diamanten-Dieb, der Klunker im Wert von Milliarden in seinem Besitz hat... und genau auf diese haben es seine ehemaligen Partner - darunter auch seine Ex-Frau Sadie - abgesehen, die sich ebenfalls an Bord befinden und schon kurze Zeit später die Kontrolle über das Flugzeug übernehmen. Klar, dass Gretchen nun wieder ran muss, um zu verhindern, dass die Gangster die Diamanten in die Finger kriegen und anschließen ihren Plan, die vollbesetzte Maschine abstürzen zu lassen, um ihre Spuren zu verwischen, in die Tat umsetzen... Okay, bei "Altitude" handelt es sich schon so'n kleines bisschen um 'ne Mogelpackung, denn auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde Dolph Lundgren hier mal wieder den Action-Hero in einem "Stirb Langsam"- oder "Passagier 57"-Abklatsch geben. In Wahrheit bekleidet der Schwede hier jedoch nur eine - immerhin prominent gefeaturete - Nebenrolle als einer der Bösewichte und verbringt den größten Teil seiner Screen Time damit, alleine im Cockpit auf dem Piloten-Sitz der gekaperten Maschine zu sitzen, Kaugummis zu kauen und Knöpfchen zu drücken, anstatt zur Abwechslung tatsächlich mal in einem Charakter-Part gefordert zu werden. Was für eine kuriose Casting-Entscheidung! Stattdessen darf Ex-Bondgirl und -"Starship Trooper" Denise Richards hier halt als taffe FBI-Agentin einen auf Wesley Snipes machen und sich mit ein paar Handlangern auf eher semi-überzeugende Art und Weise in den billig aussehenden Flugzeug-Interieurs balgen, was "Altitude" echt nicht als Star-Vehikel erster Wahl kennzeichnet. Wackel-Kamera und Nahaufnahmen ersetzen da die Kampf-Choreografie und auch ansonsten hat man es nicht so mit den Schauwerten. Man merkt's, gegen die genannten Vorbilder macht Alex Merkins Filmchen keinen Stich, aber zumindest geht es in schnörkelloser (Gerade-noch-)B-Movie-Manier zumindest einigermaßen flott und nicht allzu langweilig zur Sache, weshalb man sich mit der Angelegenheit doch irgendwie noch ganz gut arrangieren kann... das heißt, sofern man in der Lage ist, darüber hinwegzusehen, dass hier mal wieder digitaler Pfusch am Bau betrieben wurde und jede einzelne Außenaufnahme des Flugzeugs ganz überdeutlich aus dem PC stammt, bevor es dann zum Schluss mit wirklich ultra-miesen CGIs und Green-Screen-Geknödel auf niederstem The Asylum-Niveau schnurstracks ab in die schiere Trashfilm-Hölle geht. Einen gewissen Unterhaltungswert hat das zwar auch, aber vermutlich nicht so, wie die Macher sich das wohl gedacht haben. Kurzum, "Altitude" ist niederpreisiges Action-Larifari, bei dem das bisschen Budget ganz eindeutig in die Taschen von zwei namhaften Darstellern gewandert ist und für die Effekte-Crew im Anschluss dann leider nix mehr übrig war...

5/10

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