„Sudden Death“ ist Jean-Claude Van Dammes Version von „Stirb langsam“; Austragungsort ist dieses mal ein vollbesetztes Eishockeystadion.
Am Anfang sehen wir Darren McCord (Jean-Claude Van Damme) bei der Arbeit: Er ist Feuerwehrmann und will ein kleines Mädchen retten, doch das Kind stirbt bei dem Einsatz. Bei seiner zweiten Arbeit mit Regisseur Peter Hyams nach „Timecop“ darf Van Damme mal eine etwas andere Rolle spielen.
Danach traut sich McCord nur noch als Brandinspektor in dem der Eishockeystadion der Penguins zu arbeiten. Doch an dem Geburtstag seines Sohnes Tyler (Ross Malinger), nimmt er Tyler und seine Tochter Emily (Whittni Wright), die beide bei seiner Ex-Frau wohnen, mit ins Stadion zum Eishockeyfinale um den begehrten Stanley Cup. Die Familienszenen sind das einzig etwas Nervige an „Sudden Death“. Denn weder Van Damme noch die Kinderdarsteller können das Gefühl der Familie gut rüberbringen; zum Glück ist dies allerdings immer noch Lichtjahre besser als in Van Dammes Kitschdebakel „Leon“.
Gleichzeitig bereitet der Terrorist Joshua Foss (Powers Boothe) eine große Operation vor und verschafft sich Zugang zum Stadion. Das Vorgehen der Terroristen in „Sudden Death“ ist sehr gut und stimmig inszeniert und kann durch die komplizierte Planung den Zuschauer fesseln; in der präzisen Planung stehen sie natürlich auch in der Tradition der Ganoven aus „Stirb langsam“.
Während die Zuschauer nichts von der Bedrohung ahnen, besetzt Foss die Ehrenloge, in der sich gerade der Vizepräsident (Raymond J. Barry) das Spiel ansehen will, und stellt dem FBI seine Forderungen. Doch als die Terrors Emily kidnappen, will McClane ähhh McCord seine Tochter retten und nimmt dabei den Kampf auf.
„Sudden Death“ ist in der Grundkonstruktion zwar ein „Stirb langsam“-Klon (auch McCord geht es nur um Angehörige, die Terrors sind ihm egal; McCord nutzt auch alles als Waffe, was er finden kann etc.), aber ein extrem guter.
In Van Dammes bestem Film neben „Harte Ziele“ ist die Action nicht so realistisch wie in „Stirb langsam“, sondern konzentriert sich Van Dammes Fights. Diese sind sehr akrobatisch, spektakulär und hart inszeniert (die FSK 16 ist doch recht fragwürdig); vor allem die beiden Küchenfights haben es in sich. Doch auch einige Shoot-Outs gibt es zu bewundern, welche auch sehr gut gemacht sind. Hinzu kommen hervorragende Stunts, so dass „Sudden Death“ den Genrefan ausgiebig bedient.
Die Story ist einfallsreich und entfernt sich von dem Vorbild zwar nicht in dem Maße wie z.B. „Cliffhanger“ oder „The Rock“, kann aber trotzdem überzeugen. Zudem ist sie nie langweilig und dient nicht als reine Verbindung der Kampfszenen. Zudem streut Peter Hyams auch noch ein wenig Humor und coole Sprüche zur Auflockerung, wenn auch bei weitem nicht so viele wie in „Stirb langsam“ oder „Last Boy Scout“.
Recht gelungen ist auch die musikalische Untermalung, die zwar kein Highlight ist, aber auf sehr gute Weise Atmosphäre erzeugt. Der Score klingt ähnlich wie diverse andere Actionscores ohne von diesen zu klauen.
Die Schauspieler sind weniger gut und die Kinder nerven etwas, aber bei der furiosen Inszenierung interessiert das ehrlich gesagt überhaupt nicht. Lediglich Powers Boothe gibt einen herrlich fiesen Bösewicht in der Tradition von Eric Qualen in „Cliffhanger“ und Hans Gruber in „Stirb langsam“ ab. Seine Terroristentruppe kann durch ihre bunte Mischung überzeugen, die von dem genormten Kanonenfutter aus anderen Actionfilmen erfrischend abweicht.
Hinzu kommt die sichere Regie von Peter Hyams. Er inszeniert „Sudden Death“ als wunderbares Krawumm-Spektakel und lässt dabei keine Wünsche offen. Sein Regiestil ist sehr gut und bringt sehr viel Flair in den Film.
„Sudden Death“ ist eine sehr actionreiche und hochspannende „Stirb langsam“-Variante, die zwar nicht ganz an das Original oder ähnliche Filme wie „The Rock“ herankommt, aber zu dem besten gehört, was das Genre zu bieten hat.