Jean-Claude van Damme bekommt seine Version von “Die Hard”.
Pttsburgh, Stanley Cup Finale. Es ist das letzte Spiel aus der Serie “Best of Seven”, und daher ist sogar der Vizepräsident der USA zu Gast. Auch dabei als eine Art Hausmeister ins McCord ( van Damme ) der seine zwei Kinder mitgebracht hat. Nun aber werden der Vizepräsident und einige andere Personen von einem skrupellosen Gangster gefangen genommen. Um eine große Summe Geld zu erpressen, droht man, pro Spieldrittel Menschen umzubringen und schließlich das Stadion in die Luft zu sprengen. Da sich aber auch McCord Tochter unter den Geiseln befindet, hat dieser nur ein Ziel: seine Tochter zu befreien, alle anderen retten und den Gangster dingfest zu machen. Alle dafür nur nötigen Aktionen werden unternommen, sei es im Kampf Mann gegen Mann bei der Suche nach den Bomben oder sogar als Torhüter der Pittsburgh Penguins...
Wieder einmal arbeiten Peter Hyams als Regisseur und van Damme als Hauptdarsteller zusammen. Diesmal wird dem muskulösen Belgier eine Version der beliebten „Die-Hard-Varianten“ spendiert. Das Grundgerüst ist klar: Ein Mann unter widrigen Umständen ( Hochhaus, Flugplatz, Flugzeugträger, Zug, Telefonzelle und was sonst noch geht ) gegen eine Übermacht von bestens ausgerüsteten Gangstern. Hier also als neuer Schauplatz für dies Szenario ein Eishockeystadion, welches sich aufgrund der verwinkelten Katakomben prima für dieses Katz-und-Maus-Spiel eignet. Unser beliebter Belgier hat mittlerweile auch darstellerisch dazugelernt, herzzerreißend die Szenen mit seinen beiden Rangen, zum Glück ist der Bösewicht mit Powers Boothe auch prima besetzt, alles steht einem Blockbuster offen.
Aber...es gibt eine große Anzahl von unlogischen Momenten, beispielsweise der Bekleidungswechsel mit der Eishockeymontur oder die Frage, woher McCord all die tollen Tricks kennt, die er gegen die Übelwichte anwendet. Diese Art von Schnitzern ist man nun schon gewohnt, die Frage, die man einmal stellen muß, ist die der Schuld: Drehbuchautor, Regisseur oder beide? Ein bißchen Sorgfalt hier und da wäre so schön, denn die üblen Fehler lenken doch ein wenig vom Spaß ab. Ganz schlimm aber ist das nicht, viel unangenehmer sind die zwei halslosen Ungeheuer, denen natürlich kein Haar gekrümmt werden darf. Es muß ja nicht so sein wie in „Untold Story“, aber dieses süßliche, neunmalkluge Verhalten ist penetrant unerträglich. Dafür gibt es grobe Punktabzüge, schade, denn die Action ist von Hyams gewohnt solide und auch recht blutig inszeniert worden. Aufgrund der Teppichratten aber ist der Film nur ein solides B-Movie, gut für einen verregneten Nachmittag. Unbedingt sehenswert ist dennoch der Ausflug von van Damme ins Eishockeytor, um sich zu verstecken, zugleich aber das vorentscheidende Tor zu verhindern und dann, süßer Kleister, seinem Sohn Handzeichen der Zuneigung zu geben – so wird eigentlich Gutes zunichte gemacht. 7/10