Review
von Teerwasser
Es gibt so Filme, die machen einen neugierig. Die Neugier wird von einem tollen Artwork geweckt, einer etwas außergewöhnlichen Grundidee, eine Frau splitternackt mordend durch den Wald laufen zu lassen, einen Score, der die 80er ins heute zurückholt und natürlich die Tatsache, dass der Film bei der FSK in der ungeschnittenen Fassung durchfiel.
Die im Vorfeld etwas ernüchternden Kritiken ließen mich da schon etwas mit Bedacht vorgehen. Aber wie gesagt, die Neugier siegte vor der Vernunft.
*kleine Spoiler vorhanden*
Tonigh She Comes hat unheimliches Potenzial, Potenzial was fast in jeder Szene verschenkt wird. Die erste halbe Stunde bietet schon nicht viel, die unsympatischen (noch nicht mal sonderlich attraktiven) Figuren werden eingefügt. Eher langweilig. Der eigentliche Akt ist dann schon wesentlich interessanter aber eh dieser Part so richtig ins Rollen kommt, verfängt sich der Film in eine Art TCM-Familien-Sekten-Quatsch, der viel zu viel Zeit nimmt und eher langweilt als dass er die Story weiter ausbaut. Es ist zwar klar, dass TSC auch als Hommage an die Slasherzeit der 70/80er zu verstehen sein will, aber welcher heutiger Film versucht dieses Attribut nicht aufzugreifen? Wesentlich besser viel da THE VOID auf, der mir gerade einfällt. Aber zurück zu TSC: Nach dem ganzen Familien-Sekten-Quatsch versucht der Film dann mit viel Ekel den Zuschauer bei Laune zu halten. Blutige Tampons inbegriffen. Vielleicht bin ich mit 30 dafür schon zu alt, aber für mich wirkt der Film sehr infantil an vielen Stellen und einfach nur auf Ekel ausgerichtet, womit man wohl noch vor 20 Jahren hätte punkten können aber heute?
In meinen Augen macht TSC zu viel falsch als richtig. Immer wenn etwas Drive aufkommt, wird der Film ausgebremst, die Dialoge, die Schauspieler, das "Skandalöse" wirken einfach nicht wie aus einem Guss. Dabei hätte hätte hätte der Film so viel mehr sein können... Ach, echt schade drum.