Gleich zu Beginn erfolgt ein Hinweis, den Streifen möglichst laut zu konsumieren, was man wohl eher auf einer Heavy Metal CD erwarten würde. Bis auf ein paar Soundeffekte ist dies allerdings nicht von Nöten, außer vielleicht beim Abspann, denn der Score ist richtig gut.
Zwei Freundinnen wollen Kristy besuchen, die abgelegen am Waldrand wohnt. Kurz zuvor trifft hier Postbote James ein, während sein Kumpel Pete im Wald herumläuft. Als sich der Gruppe eine nackte, blutüberströmte Frau nähert, ahnen sie noch nicht, welchen Verlauf die Nacht nehmen wird…
Tatsächlich bildet eine komplett nackte Frau mal eine interessante Bedrohung, denn eigentlich erwartet man von so einer Erscheinung eher ein typisches Opfer, meistens unbeholfen durch den Wald rennend und mindestens zweimal stolpernd.
Die übrigen Figuren sind allerdings eher nervig und geben dummes Zeug von sich, lediglich die merkwürdige Atmosphäre in dem abgelegenen Gebiet zündet ein wenig.
Als die Gruppe schließlich zu einer Redneckfamilie stößt, welche ein ominöses Verbannungsritual vorbereitet, ebbt die Spannung jedoch weitgehend ab, denn obgleich einiges an Körperflüssigkeiten im Spiel ist, bleibt die Bedrohung schlichtweg draußen.
Eine Handvoll lustiger Begebenheiten sind auf der Habenseite zu verbuchen, doch es geht weitgehend ekelig, jedoch kaum gruselig zu. Erst in den letzten Minuten wird noch einmal die Temposchraube angezogen, doch mitreißend gestaltet sich auch dieser Part nicht.
Hinzu kommt das unausgegorene Drehbuch, welches besonders im ersten Drittel oft bruchstückhaft anmutet. Oftmals fehlen Motivationen handelnder Figuren, zeitweise verschwinden andere gänzlich aus dem Geschehen, während die FSK ihr Übriges beiträgt und den Streifen um rund drei Minuten kürzte, woraufhin zwar immer noch viel Blut, ein Kopfschuss und ein Kehlenschnitt im Spiel sind, doch die derberen Einlagen traute man dem Publikum augenscheinlich nicht zu.
Was indes deutlich punktet ist der Score von Wojciech Golczewski, der deutlich an die simplen Strukturen eines John Carpenter angelehnt ist und direkt im Ohr hängen bleibt.
Auch darstellerisch wird brauchbare Kost abgeliefert, während die Lokalitäten eher schlicht sind und die wenigen Spezialeffekte allenfalls zweckdienlich ausfallen.
Das ständige Einblenden diverser Uhrzeiten ist bei alledem genauso unnütz wie die ausführliche Vorbereitung zum Ritual, da es lange Zeit an einer Bedrohung mangelt. Ein paar kreative Ansätze sind okay, die allgemeine Anlehnung an die Ära der 70er und 80er auch, doch unterm Strich mangelt es an spannenden Einlagen und Figuren zum Mitfiebern.
Regisseur Matt Stuetz ist noch jung, - der kann sich noch steigern…
4 von 10