Review
von Leimbacher-Mario
Der Weirdo unter meinem Bett
Von „Nightbreed“ und Barker bis „Monster AG“ und Pixar - dieser 80er-Jahre-Kinder-Grusel zieht vom Feeling und seinen Ideen her einen weiten Bogen. Und ich bin richtig traurig, dass ich ihn damals als kleiner Leimbacher nie gesehen habe und heute erst in den Genuss komme. Was für ein grandios-düsteres Monster-Starter-Set! „Little Monsters“ erzählt von einem kleinen Jungen, der sich mit dem blauen, gehörnten Monster unter seinem Bett anfreundet - und dabei in eine fantastische Welt abtaucht, aus der es jedoch kein Entkommen geben könnte...
„Little Monsters“ hat damals bei jüngeren Zuschauern bestimmt für einige Alpträume bis Traumata geführt. Von den oft verweichlichten und überbeschützten Kindern heutzutage ganz zu schweigen. Dabei ist genau sowas eigentlich der Stoff, aus/mit dem zukünftige Horrorfans gemacht werden... Fred Savage als Maurice ist anfangs zwar etwas nervig und überdreht, gewöhnungsbedürftig und bizarr - mit der Zeit aber ein echter Freund und Begleiter in einer schweren Zeit. Es werden ganz reale Horrorszenarien wie Mobbing und die Scheidung der Eltern angeschnitten, die dunkle Schattenwelt der Monster ist schlicht ganz groß und wird nur von den famosen Kostümen und praktischen Effekten, fies-ekligen Schleimgesichtern und kreativ-angsteinflössenden Grimassen getoppt. Außerdem nerven die Kids hier nie, sie machen den Film sogar erst richtig rund. All das macht „Little Monsters“ für mich zu einem erstaunlich reifen, düsteren Spielplatz der Nacht.
Fazit: sehr fantasievoller Einsteiger-Horror, der Fantasie, Naivität und Furcht bravurös kreuzt, so vor allem in den Staaten zurecht Kult wurde. „Aladdin“, „Beetlejuice“, , „Home Alone“, „Monster Squad“. In diese Reihe kann man ihn stellen. Hierzulande sträflich unterbewertet! Als Kinderfilme noch schön düster waren. Nostalgischer, überdrehter Sonntagnachmittag-Watch! The Magic of the Night!