Review

Zwei Banküberfälle, zwei Teams…03.02.2019

Im amerikanischen Kino sehen wir seit einigen Jahren Filme für eine sehr spezielle Zielgruppe - die Rentner. Denn wer sonst findet Freude daran, Dialogen über Nierenversagen, Sex im Alter oder fehlenden Rentenschecks beizuwohnen? Sicher nicht die jüngeren Kinogänger, für die gibt es ja auch zahllose Superheldenfilme. Nun bin ich mit meinen mittlerweile 51 Jahren ( wie die Zeit vergeht…) zwischen beiden Stühlen, kann aber dem Remmidemmi ebendieser mit FX überfrachteten aktuellen Marvel-Filme nichts abgewinnen - finde aber das Thema Rentnerfilm auch noch nicht für mich gemacht. Obwohl, vielleicht will ich ja auch einmal einen Abgang mit Stil…

Den wünschen sich hier drei altgediente Darsteller

Die ganz typische Handlung wird um die Herren Caine, Freeman und Alba herum gestrickt. Die drei haben sich für ihre Firma krumm und bucklig geschuftet, doch nun platzen die Rentenschecks, die Firma ist verkauft und wird abgewickelt, der Pensionsfonds zweckentfremdet und geleert. Unfair, so sehen es die Arbeiter, die Bank indes, die mit der Abwicklung betraut ist, sieht das anders – und verkauft auch gerne Kredite mit eigenwilliger Zinsgestaltung. Den drei Herren drohen nun die Zwangsräumung und die Armenküche…doch als einer von ihnen Zeuge eines Bankraubes wird, bringt ihn das auf die Idee, auch in diesem Gewerk tätig zu werden…man will also die Schurkenbank berauben, die es „verdient hat“. Und wenn das nicht klappt, ja, dann gibt es im Knast wenigstens drei warme Mahlzeiten samt Dach über dem Kopf.

Wir klatschen also Beifall für einen gelungenen Bankraub und finden, daß ja niemand außer der Versicherung geschädigt wird, zumal man ja auch nur den Betrag „abhebt“, dem der Pensionsfonds hochgerechnet schuldig ist, der Rest wird gespendet. Das ist moralisch fragwürdig und sollte nicht für Beifall taugen, aber nun, man sieht den drei Rentnern zu gern bei ihrer Vorbereitung zu, und Banken bzw. Konzerne haben auch keinen guten Ruf. Geschieht ihnen also recht? Nein, das nicht, und ich finde die Glorifizierung des Bankraubs auch wahrlich nicht gut. Dennoch ist der Film recht unterhaltsam, wen auch lieblos zusammengestrickt und voller Zufälle, was dem Vergnügen aber keinen Abbruch tut. Der Raubzug selbst wird nach den Gesetzen des Genres geplant und durchgeführt, alles streng nach Schema, und wäre da nicht die knorrige Darstellerriege, wäre das ein Film zum Vergessen. So aber reicht es noch für knappe 7/10

Details
Ähnliche Filme