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Zwar ist es in den vergangenen Jahren immer mehr in Mode gekommen, die „Alten, die noch was drauf haben“ in den Fokus von Komödien zu rücken, doch wenn ein so hochkarätiges Trio mit insgesamt 247 Jahren geballter Lebenserfahrung vor die Kamera tritt, ist das allein bereits ein Grund zur Sichtung.

Die drei Rentner Willie (Morgan Freeman), Joe (Michael Caine) und Al (Alan Arkin) leiden finanzielle Nöte, denn die Bank verlangt horrende Zinsen, Häuser drohen zwangsgeräumt zu werden und zudem benötigt Willie eine neue Niere. Als Joe Zeuge eines Banküberfalls wird, schmiedet er den Plan, eben jene Bank auszurauben, die Schuld an seinem Schicksal ist. Das Trio bereitet sich vor, indem sie schon mal einen Lebensmittelladen erleichtern…

Regisseur Zach Braff („Garden State“) kann sich vollends auf die gut gelaunten Darsteller verlassen, bei denen es jede Minute Freude macht, ihnen beizuwohnen. Zwar sind die Figuren nicht frei von Klischees, doch die Chemie unter den dreien ist bemerkenswert und sorgt bereits nach wenigen Szenen für gute Laune. Zumal es einige Situationskomik, ein paar markige Sprüche und ein paar nette Sidekicks wie Christopher Lloyd und Matt Dillon in Nebenrollen zu verzeichnen gibt.

Die Geschichte kommt indes ein wenig altbacken und harmlos daher, sie ist frei von Überraschungen, jedoch nicht von Gesellschaftskritik, denn die Banken und das marode Rentensystem bekommen durchaus ihr Fett weg und auch das Gesundheitssystem kommt nicht allzu gut weg. Leider ergeben sich im Verlauf nur wenige spannende Momente, wogegen die leichtfüßigen Momente von nachdenklich stimmenden Szenen durchzogen werden, was allerdings nie die gute Stimmung kippt.

Schon allein der Lebensmittelraub ist ein Highlight, bei dem kaum ein Auge trocken bleibt, denn umständlicher, augenscheinlicher und dreister könnte man die Zutaten für ein Cordon Bleu kaum mitgehen lassen. Auch die anschließende Flucht mit einem elektrischen Einkaufswagen bleibt definitiv ein wenig in Erinnerung.

Demgegenüber ist der eigentliche Coup relativ unspektakulär und auch die anschließende Aufklärungsarbeit bringt minimale Längen ins Spiel. Allerdings gehört ein Happy End ebenso dazu wie die Quintessenz, dass Freundschaft ein wichtiges Gut ist, egal, ob im Alter oder in der Jugend. Und, nicht zuletzt hinsichtlich der großartigen Mimen, dass Altwerden manchmal auch mit ein wenig Hoffnung verbunden ist, noch Spaß haben zu können und anbei der jüngeren Generation noch ein paar Werte vermitteln zu können, ohne gleich mit der Moralkeule anzukommen.

Zugegeben, ohne die drei Altstars wäre die Heist-Komödie ein nahezu belangloses Treiben ohne Tiefe und Originalität, doch Freeman, Caine und Arkin bilden ein absolut überzeugendes Gespann, verbreiten viel Charme und gute Laune und nicht zuletzt Stil.
Das mit dem Abgang sollten sie sich und uns möglichst noch einige Jahre ersparen…
7 von 10

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