Gute Horrorkomödien sind schwer zu finden, noch problematischer sieht es bei entsprechenden Parodien aus, denn da ist seit „Scary Movie“ kaum etwas Brauchbares herausgekommen. Autor, Regiedebütant und Darsteller Ajala Bandele erweist sich zwar als Kenner der Materie, ansprechend umsetzen vermochte er seine Ideen jedoch nicht.
Sechs Freunde treffen sich wöchentlich zum Brettspielabend, als drei mal die Sechs gewürfelt wird und eine Stimme verkündet, sie seien fortan Teil eines Horrorfilms namens „The Creeper“. Gerade noch überlegt die Gruppe, wer wohl am ehesten Überlebenschancen hätte, da segnet der erste bereits das Zeitliche…
Bandele greift bei seinem Erstling eine Menge Klischees auf, welche durchaus treffend analysiert sind: Kiffer sterben einen grausamen Tod, während der Flucht anzuhalten um jemandem zu helfen wird meistens bestraft und überdies wird fieberhaft nach einem Genrestreifen gesucht, in dem Schwarze ausnahmsweise überleben. Einige Aspekte sind gut herausgearbeitet und weisen ein ordentliches Timing auf, doch anderweitig werden zu viele Referenzen eingestreut, die zumeist unpointiert verpuffen.
Leider kommt die Aufmachung überaus billig daher, denn es gibt lediglich drei austauschbare Schauplätze, nur wenige Requisiten und null Spezialeffekte. Von expliziten Gewalteinlagen ganz zu schweigen, denn die finden komplett im Off statt und lassen eine FSK16 bereits viel zu streng erscheinen.
Eine Dramaturgie ist im Grunde nicht vorhanden, allenfalls im letzten Akt kommt es zu kleinen Wendungen, bei denen abermals ein wenig mit Genrekonventionen gespielt und deutlich an „Scream“ angelehnt wird.
Ansonsten dominieren zu viele hohle Dialoge, unsägliche tuckige Verkleidungen mit albernem Gehabe, wobei zu keiner Zeit Spannung aufkommt und statt zündender Gags viel Stumpfsinn verbreitet wird.
Ein paar kommentierte Rückblenden sind noch okay, der Einfall mit dem zufällig ermordeten Tonmann und den daraus resultierenden Konsequenzen erzeugt zumindest ein leichtes Schmunzeln, doch der Spaß, den die Mimen offenbar hatten, überträgt sich nur leidlich auf den Betrachter. Es bleiben 102 zu lange Minuten mit einigen brauchbaren Ansätzen, jedoch auch viel Langeweile innerhalb einer überaus spartanischen Inszenierung.
3 von 10