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Eine zigfach gespaltene Persönlichkeit als Form einer übermenschlichen Superkraft inmitten unserer realen Welt? M. Night Shyamalans eigenwilliger und eintöniger Psycho- und Entführungsthriller hat mir nicht sonderlich zugesagt. Der Film funktioniert überhaupt nur, weil James McAvoy ein solch überragender Charakterdarsteller ist und die verschiedenen Figuren, die in einem einzigen Körper gefangen sind, mit seiner differenzierten Mimik und Gestik überzeugend auszufüllen weiß. Trotzdem sind SPLIT und sein Hauptakteur total überladen mit den ständigen Charakter-Switches, wobei der angeblich neunjährige Bengel am meisten nervt. McAvoy guckt, zuckt, tanzt, prophezeit und reagiert über sich selbst schockiert - und doch ist seine Performance oft nur ein Mix aus Norman Bates und "Der Rote Drache". Shyamalans kleines Supermenschen-Universum ist nicht so gut und intelligent, wie er es gerne hätte.