Review

An seinen eigenen Ambitionen gescheiterter Psychothriller, dessen schleppendes Erzähltempo und klischeebehaftetes Storytelling eine im Kern interessante Idee stümperhaft verschenkt.
Einer spannenden und vielversprechenden Eröffnungsszene und einigen offenen Fragen zu Beginn, folgen sehr schnell alle passenden Antworten und gähnende Langeweile.
Die endlosen, monotonen und pathetischen Dialoge kreieren in Verbindung mit einem schablonenhaften Psychoschema einen Pseudo-Intellektuellen Grundton, der aus einer Menge leerer Worthülsen besteht und den Zuschauer auf die offensichtlichsten Dinge hinweist, als wäre er geistig nicht in der Lage selbst dem Geschehen zu folgen - da stellen Streifen wie Shutter Island, Get Out oder Zwielicht den Kinobesucher vor wesentlich härtere Aufgaben - und nehmen ihn deutlich ernster.
Auch die Schauspielleistung von James McAvoy hat Luft nach oben. Auf den ersten Blick interessant, die ersten Minuten des Films auch fähig ihn zu tragen, fällt sein Spiel auch dem Erzähltempo zum Opfer. In fast 2 Stunden bildet er viel zu wenige Facetten seiner Figur heraus, obwohl bei einem Charakter mit Persönlichkeitsstörung allerhand Chancen geboten werden. Am Ende bleiben eindimensionale, mitunter sogar nervige Ansätze.

Ein Thriller ohne Thrill kann im Notfall durch einen hohen Unterhaltungswert oder filmische Raffinesse begeistern, beides lässt Split leider auch vermissen. Ohne jede Grundspannung, ohne ein Gefühl der Beklemmung oder Angst inszeniert man letztlich nur einen unterdurchschnittlichen Thriller ohne jeden Mehrwert. Am Ende bleibt nicht viel, vor allem aber das Gefühl, dass eine große Chance ungenutzt blieb.

4/10

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